Neobanken wären eigentlich prädestiniert, um in Zeiten eines «lock down» zu bestehen. Das Beispiel der auch in der Schweiz tätigen N26 zeigt nun, dass das nicht ganz so einfach ist.

Eigentlich wäre ihnen der Auftrieb gewiss: Neobanken sind von Grund auf besser vor Pandemien wie das derzeit grassierende Coronavirus geschützt als herkömmliche Banken.

Dies, weil ihr Geschäftsmodell von Beginn weg durchdigitalisiert ist, so dass im Krisenfall nicht erst teuere Investitionen vorgenommen werden müssen, wenn die Kunden noch zu erreichen.

Die deutsche Neobank N26, seit letztem Jahr auch in der Schweiz aktiv, musste mit seinen rund 1000 Angestellten trotzdem einiges umstellen, wie das Unternehmen dem deutschen Online-Magazin «Gründerszene» verraten hat.

Home-Office für fast alle

Beispiel Angestellte: Der Kundendienst darf nicht im «Home Office» arbeiten, weil das Unternehmen sonst mit den bestehenden Prozessen die Datenschutzbestimmungen nicht einhalten kann. 

Wie viele Mitarbeitende nun noch ins Büro müssen, verrät N26 nicht – ausser, dass diese in kleinen Gruppen an verschiedenen Standorten arbeiten. Wie finews.ch vor einem Jahr berichtet hat, war zumindest damals der Kundendienst des Unternehmens noch nicht massiv ausgebaut worden, was sich aber geändert haben dürfte.

Ein nettes Detail: die Belegschaft von N26 hat sich zusammengeschlossen und verabredet sich nun, um die Unternehmenskultur aufrecht zu erhalten, über Videokonferenzen zum gemeinsamen Frühstück oder Abendessen.

Einnahmen verschieben sich

An der Einnahmenfront macht sich die Neobank keine Sorgen: Es sei zwar so, dass zum Beispiel in Italien nun beinahe niemand mehr sein Zugticket via N26 bezahle, schlichtweg, weil dort inzwischen fast niemand mehr im Öffentlichen Verkehr unterwegs ist.

Dafür würden nun deutlich mehr Zahlungen an Streaming-Dienste wie Netflix oder iTunes verbucht. N26 ist es am Ende einerlei, in welche Kategorie die Transaktionen fallen, solange das Gesamtvolumen stimmt. Und das tue es derzeit, so ein Sprecher.

Neue Finanzierungsrunde?

Doch auch wenn eine Neobank gut und sauber geschäftet, kann es in der derzeitigen Lage passieren, dass ihr der Geldhahn zugedreht wird. Dies, falls ihre Geldgeber selber in eine missliche Lage geraten.

Doch auch darüber macht man sich bei N26 derzeit keine Sorgen: «Wir sind sehr gut durchfinanziert und daher nicht gezwungen, frisches Geld aufzunehmen.» Und doch will das Unternehmen nicht ausschliessen, dass später im Jahr eine neue Finanzierungsrunde stattfindet.

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