Bei der Neobank N26 sind in den vergangenen zwölf Monaten bereits drei wichtige Führungskräfte zurückgetreten.

Jetzt geht auch der Risiko- und Compliance-Chef. Thomas Grosse verlässt die deutsche Neobank N26. Als Grund werden persönliche Motive genannt, wie die «Financial Times» berichtet.

Demnach war Grosse einer von nur zwei Führungskräften bei N26, die über die notwendige behördliche Genehmigung verfügten, um eine Bank in Deutschland zu leiten. Im vergangenen April hatte bereits Chief Operating Officer Adrienne Gormley das Unternehmen verlassen, Anfang 2022 ging auch Chief Financial Officer Jan Kemper.

Persönliche Umstände

N26 teilte der Zeitung mit, dass Grosse «aufgrund persönlicher Umstände» von seinen Aufgaben zurücktrete. «Wir bitten darum, seine Privatsphäre zu respektieren und wünschen ihm alles Gute», hiess es weiter. Ein Nachfolger sei noch nicht benannt worden.

Grosse, der 2019 als Chief Banking Officer von Google zu N26 kam, war zuletzt für die Bereiche Governance, Compliance und Risiko verantwortlich. Und hier hatte es bei der Bank, die auch in der Schweiz Dienste anbietet, zuvor eine Reihe von Problemen gegeben. Die interne Governance der Gruppe wirft immer wieder Fragen auf.

Unzureichende Anti-Geldwäscherei-Kontrollen

Von der deutschen Aufsichtsbehörde Bafin wurden Verbesserung der Anti-Geldwäscherei-Kontrollen der Bank gefordert, deren Umsetzung in Grosses Verantwortung fielen. Im Jahr 2021 hatte die Behörde eine Wachstumsobergrenze von 50'000 Neukunden pro Monat verhängt. Zuvor hatte die Bank im Schnitt bis zu 170'000 Kunden pro Monat aufgenommen.

Zudem wurde ein Aufpasser eingesetzt, um die Verbesserung der Geldwäscherei-Kontrollen der Bank zu überwachen, und eine Busse von 4,25 Millionen Euro wegen unzureichender Kontrollen verhängt.

N26 wurde im Oktober 2021 bei einer Finanzierungsrunde mit 7,8 Milliarden Euro bewertet. Zu den Investoren zählen Peter Thiels Valar Ventures und Li Ka-shings Horizons Ventures.

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