Nach einer wechselvollen Geschichte in den vergangenen Jahren hat die Barclays Bank in der Schweiz 2019 wieder einen Betriebsgewinn erzielt. 

Die Barclays Bank (Schweiz) hat 2019 einen Gewinn von 4,1 Millionen Franken erzielt, wie dem neusten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Dieses Ergebnis ist auf den ersten Blick deutlich tiefer als im Vorjahr. Damals wies das Institut zwar einen Gewinn von 10,6 Millionen Franken aus. Allerdings war in dem damaligen Betrag ein ausserordentlicher Ertrag von 11,6 Millionen Franken aus dem Verkauf der Software-Einheit Barclays Switzerland Services enthalten. 

Unter dem Strich respektive gemessen am operationellen Ergebnis musste die Bank 2018 einen operativen Verlust von 100'000 Franken verbuchen. Insofern ist das im Jahr 2019 nun publizierte Plus von 4,1 Millionen Franken ein bemerkenswerter Erfolg, zumal auch das operative Ergebnis mit 5 Millionen Franken höchst erfreulich ausfiel.

Die positive Entwicklung zeigt sich auch im Wachstum der verwalteten Vermögen, die im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 14,5 Milliarden Franken anstiegen. Das Netto-Neugeld belief sich dabei auf 1,7 Milliarden Franken.

Hüst-und-Hott-Politik

Seit 2012 ist das Institut in der Schweiz präsent, zog in der Folge aber auch schon in Betracht, wieder abzuziehen, wie auch finews.ch berichtete.

Vor rund zwei Jahren übernahm dann Gérald Mathieu das Zepter der Privatbank hierzulande und kündigte auf finews.tv einen neuen Anlauf im Wealth Management an, der zuletzt darin mündete, dass die Bank im vergangenen September mit Amit Ben Sira den damaligen Desk-Chef für das Israel-Geschäft der Credit Suisse engagierte. Ihm folgten dabei noch fünf weitere Kundenberater.

Signifikante Zuflüsse

Trotz möglicher Rückschläge aufgrund der Coronakrise will Mathieu den Expansionskurs aus der Schweiz heraus fortsetzen, wie er am Montag in einem Interview mit der Westschweizer Plattform «Allnews» erklärte. Die Zuflüsse an Kundengeldern seien seit Anfang Jahr überaus «signifikant» gewesen. Und da man intern bereits vor zwei bis drei Jahren ein Notfallszenario etabliert habe, sei es leichter gefallen, den Geschäftsbetrieb unter den aktuell erschwerten Umständen reibungslos fortzusetzen.

Hierzulande ist Barclays mit rund 180 Beschäftigten in Genf mehrheitlich von der Romandie aus tätig, wie Mathieu weiter erklärte. In Zürich arbeiten rund 15 Leute, was sich angesichts der Wachstumspläne im positiven Sinne noch ändern könnte. Da Barclays auch von London, Dubai, Monaco und Irland Private Banking betreibt, zielen die Bestrebungen aus der Schweiz heraus vor allem auf einheimische Kunden und solche, die im Nahen Osten, in Russland und in Israel wohnhaft sind.

Engere Zusammenarbeit

Mathieu räumte aber auch ein, dass die Betreuung der Klientel bis auf weiteres unter erschwerten Bedingungen erfolge, da physische Kontakte mehrheitlich wegfielen und auch die Reisemöglichkeiten stark eingeschränkt seien.

Vor diesem Hintergrund kommt der engen Zusammenarbeit mit den übrigen Geschäftseinheiten des britischen Barclays-Konzerns eine noch grössere Bedeutung zu – etwa mit dem Investmentbanking oder mit institutionellen Lösungen, um das Dienstleistungsangebot für die Kunden insgesamt zu erhöhen.

 

 

 

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