Die UBS soll Millionen von Dollar des 2017 getöteten Ex-Präsidenten Jemens, Ali Abdulla Saleh, gewaschen haben. Die Grossbank wehrt sich seit Jahren in dem Verfahren der Bundesanwaltschaft und will Beweismaterial nicht herausgeben.

Die Bundesanwaltschaft führt seit drei Jahren ein Verfahren gegen die Grossbank UBS wegen Geldwäscherei im Zusammenhang mit im Jahr 2011 durchgeführten Transaktionen von jemenitischen Kunden. Diese sollen Strohmänner des 2012 getöteten und damaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh gewesen sein.

Die UBS habe im Auftrag der jemenitischen Geschäftsleute 65 Millionen Dollar nach Singapur überwiesen. Deren Namen standen auf der Sanktionsliste der UNO.

Versiegelte Bundesordner

Dies schreibt die Westschweizer Nachrichtenseite «Gotham City» (Artikel bezahlpflichtig), nachdem die UBS vor Bundesgericht einen Teilerfolg erzielen konnte. Demnach gehen drei versiegelte Bundesordner mit Kundeninformationen an die UBS zurück. Dem Entscheid liegt ein Fehler der Bundesanwaltschaft zu Grunde: Sie hatte den Antrag zur Aufhebung der Siegel einen Tag zu spät gestellt.

Doch ein Fehlverhalten der UBS scheint vorzuliegen. Gemäss einem «Gotham City» vorliegenden Urteil des Bundesgerichts hatte die Grossbank die damalige Transaktion der Meldestelle für Geldwäscherei nicht gemeldet.

Von Rebellen erschossen

Im Jahr 2017 sei die Finma tätig geworden. Die Bundesanwaltschaft hatte bereits 2014 wegen Verdachts auf Geldwäscherei gegen Ali Abdullah Saleh und weitere unbekannte Personen ermittelt. 2019 nahm sie das Verfahren wieder auf und beschlagnahmte die Dokumente mit den Kundeninformationen und der besagten Geldtransaktion, welche die UBS zuvor aber versiegelt hatte.

Ali Abdullah Saleh hatte während 33 Jahren in Jemen regiert und war im Jahr 2012 nach dem Ausbruch des arabischen Frühlings aus dem Amt gedrängt worden. 2017 wurde er erschossen. Houthi-Rebellen hatten Rache genommen, nachdem Ali Abdullah Saleh im Bürgerkrieg die Seiten gewechselt und Saudi-Arabien seine Unterstützung zugesagt hatte.

Finanzielle Raffinesse

Gemäss einem UNO-Bericht war Ali Abdullah Saleh ein korrupter Potentat, der während seiner Regierungszeit ein Vermögen zwischen 32 und 60 Milliarden Dollar aufgehäuft hatte. Die Gelder hortete er auf Bankkonten in über 20 Ländern. Die UN setzten 2015 ein Team ein, um die Milliarden aufzuspüren.

Ali Abdullah Saleh sei mit grosser finanzieller Raffinesse vorgegangen, habe Strohmänner, falsche Namen und Pässe verwendet, um Gelder ausser Landes zu schaffen. Banken seien von der UNO diesbezüglich aber vorgewarnt worden, sie sollten ihre Überprüfungskriterien entsprechend verschärfen.

 

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