Das florierende Geschäft mit Börsengängen geht in China mehr und mehr an lokale Vertreter. Die UBS beschränkt sich daher auf grosse Deals.

Vor knapp einem Jahr wurde in China die Handelsplattform ChiNext ins Leben gerufen. Zweck dieser Einrichtung war es, den Marktzugang für kleinere Unternehmen durch einfachere Strukturen zu erleichtern.

Genau diese kleineren Unternehmen setzen bei ihren Börsengangen (IPO) nun aber gern auf einheimische Banken als Partner anstatt auf grosse ausländische Investmentbanken, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.

Harte lokale Konkurrenz

Davon ist offenbar nun auch die UBS betroffen. Die Grossbank rangiert zwar als beste ausländische Investmentbank, die im laufenden Jahr bei bei Yuan-denominierten IPOs zur Seite stand. Doch für Börsengänge kleinerer Unternehmen sei die UBS als Beraterin weniger gefragt als die lokale Konkurrenz, heisst es bei «Bloomberg» weiter.

«Wenn es um kleinere Deals geht, haben die grossen globalen Banken aus kulturellen und Kostengründen keine Vorteile gegenüber den Lokalen», erklärt Yu Huan, Vize-General-Manager von Soochow Securities gegenüber «Bloomberg».

Sponsoren erforderlich

Ein weiteres Hindernis für die Ausweitung der IPO-Tätigkeit für ausländische Grossbanken in China sind die bstehenden Regulierungen. Laut diesen benötigt jeder an einem Deal beteiligte Unterzeichner zwei so genannte «Sponsoren». Diese müssen bestimmte Anforderungen der chinesischen Finanzbehörde erfüllen, und sie dürfen maximal an zwei Deals gleichzeitig arbeiten.

Die UBS verfügt laut einer Aufstellung von «Bloomberg» derzeit über 20 qualifizierte Sponsoren in China. Die chinesische Guosen Securities hat mit 113 Sponsoren eine vergleichsweise viel höhere Kapazität.

Weitere Investitionen nötig

Aus diesem Grund haben sich die ausländischen Banken in China bisher auf die grossen Deals beschränkt. Um auch an der IPO-Flut bei kleineren Unternehmen partizipieren zu können, müsste die UBS ihren Personalbestand vor Ort stark ausbauen.

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