Dass angesichts der Coronakrise, abgesehen von den Spitalangestellten, kaum jemand mit einer Lohnerhöhung rechnet, versteht sich von selbst. Eine Lohnumfrage der Grossbank UBS bestätigt das trübe Bild – wobei die Banker dennoch gut abschneiden dürften.

Vielleicht vorneweg: die UBS hat ihre jährliche Lohnumfrage bei 325 Unternehmen und Verbänden vom 14. September bis zum 7. Oktober durchgeführt – also vor dem jüngsten rasanten Anstieg der Infektionszahlen. Möglicherweise wären die Einschätzungen sonst noch schlechter ausgefallen.

Auch so sieht die Lage gemäss UBS recht düster aus. Nur ein Fünftel der befragten Unternehmen erwarten einen Aufschwung der Schweizer Wirtschaft im kommenden Jahr. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Beschäftigung und die zu erwartende Arbeitslosenquote. Vier Fünftel der Befragten erwarten eine höhere Arbeitslosenquote, und auch die UBS sieht einen Anstieg von heute 3,2 Prozent auf 3,9 Prozent voraus.

Faktische Nullrunde für die absolute Mehrheit

Tiefere Umsätze, sinkende Profitabilität und mehr Arbeitslosigkeit münden in eine faktische Nullrunde bei den Löhnen. Durchschnittlich soll ein Anstieg von 0,3 Prozent drinliegen, was aber nach Abzug der Inflation von 0,2 Prozent auf eine Nullrunde für die Allermeisten hinausläuft.

Mehr als die Hälfte der Branchen erwarten sogar keine Nominallohn-Erhöhung fürs 2021, was anders gesagt und unter Einbezug der Inflation auf eine leichte Reallohn-Kürzung hinausläuft. Besonders die konjunktursensitiven Teile der Wirtschaft sowie die von der Pandemie unmittelbar betroffenen Branchen (Tourismus, Gastronomie, Kultur, Sport, Bildung) sind allesamt mit einer Nullrunde konfrontiert.

Banker profitieren von ordentlichem Geschäftsgang

Vier Sektoren schwingen hingegen obenaus. Die Angestellten in der Banken- und Versicherungsbranche dürfen mit einer Erhöhung ihrer Löhne um 0,8 Prozent rechnen (nach 1,0 Prozent im 2020). Nachdem die Pandemie sich (bislang) nicht besonders stark auf diese Industrie ausgewirkt hat (siehe die Quartalszahlen einer UBS), ist die geplante Erhöhung durchaus verständlich.

Andere Sektoren, welche Lohnerhöhungen erwarten, sind Energie, IT und Telekom, sowie der öffentliche Sektor werden um 0,8 bis 1,0 Prozent zulegen. Etwas knapper dürften die Lohnerhöhungen im Bereich Chemie und Pharma, Bau und Architektur sowie Gesundheitswesen (alle plus 0,5 Prozent) ausfallen.

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