Sergio Ermotti liefert zu seinem letzten Quartal als Chef der UBS eine Glanzresultat ab. Positives hat die Grossbank auch bei den Ausschüttungen zu vermelden.

Die UBS weist im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 2,6 Milliarden Dollar aus, was im Jahresvergleich einer Zunahme um 92 Prozent entspricht. Der Reingewinn kletterte gar um 99 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar, wie die grösste Schweizer Bank am Dienstag mitteilte. Zum Glanzresultat habe die erhöhte Kundenaktivität beigetragen, wie es weiter hiess.

Vor diesem Hintergrund – und trotz der sich abzeichnenden zweiten Pandemiewelle – machte der Verwaltungsrat den Weg frei für die Ausschüttung der zweiten Tranche der Dividende für 2019 in der Höhe von 0.356 Dollar je Aktie. Sie wird am 27. November ausbezahlt. Weiter bildet die Bank eine Reserve von 1,5 Milliarden Dollar für mögliche Aktienrückkäufe ab 2021.

Mit einer über die letzten zwei Quartale um 70 Basispunkte gestiegenen Kernkapital-Quote (CET1) von nun 13,5 Prozent glaubt das Geldhaus, sich dies leisten zu können.

Corona-Prämie für Mitarbeitende

«Ich bin stolz auf die Beiträge, die unsere Mitarbeitenden Tag für Tag leisten, vor allem im aktuell schwierigen Umfeld», kommentierte Sergio Ermotti sein letztes Jahresviertel als CEO. Die Grossbank habe nun alle Optionen, um ihrer Geschichte unter der neuen Führung von Ralph Hamers ein weiteres Erfolgskapitel hinzuzufügen, so der Tessiner weiter.

Man weiss von ihm, dass es ihm stets ein grosse Anliegen war, ein «geordnetes» Unternehmen an die Nachfolge zu übergeben. Das ist nun zumindest auf den Zahlenkranz besehen gelungen.

Wie ein Abschiedsgeschenk mutet da auch die Corona-Prämie an, welche die UBS «als Zeichen der Wertschätzung für den besonderen Einsatz» dem Personal im Krisenjahr überweisen will. Die Mitarbeitenden bis zu bestimmten Rangstufen hin erhalten einen einmaligen Barbetrag in Höhe eines Wochenlohns. Die Ausgaben von rund 30 Millionen Dollar werden dem vierten Quartal belastet.

Abschreiber in der Schweiz und der Investmentbank

Allerdings finden sich auch Schatten im Quartalsresultat der Schweizer Marktführerin. Das Ergebnis umfasste weitere Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Höhe von 89 Millionen Dollar. Davon entfielen 92 Millionen Dollar, umgerechnet 84 Millionen Franken, aufs Schweizer Geschäft der Einheit Personal & Corporate Banking. 15 Millionen Dollar musste die Investmentbank abschreiben.

Dies, während die Kerndivision der Globalen Vermögensverwaltung (GWM) Auflösungen von Wertberichtigungen für Kreditrisiken von netto 22 Millionen berichten konnte.

Rückstellung drücken Schweizer Geschäft

Die Division GWM vermochte vor diesem Hintergrund den Vorsteuergewinn um 18 Prozent zu steigern im Vergleich zur Vorjahresperiode. Dies, während die Rückstellungen einen Gewinnrückgang in der Schweiz um 6 Prozent nach sich zogen; ohne Wertberichtigungen für Kreditrisiken hätte eine Zunahme um 11 Prozent in Dollar resultiert, vermerkte die UBS.

Das Asset Management verbuchte einen Anstieg des bereinigten Vorsteuergewinns um 42 Prozent. Bei der Investmentbank stieg der Ertrag im Handel um 42 Prozent und im klassischen Firmen- und Kapitalmarktgeschäft um 44 Prozent.

Banger Blick auf die Kunden

Nach vorne blickend gelangte die Führung der UBS zum Schluss, dass die Wertberichtigungen für Kreditrisiken im vierten Quartal deutlich unter denjenigen im ersten Halbjahr liegen werden. Die Pandemie und die politischen Unsicherheiten, hiess es, könnten hingegen zu Phasen mit erhöhter Marktvolatilität führen und die Kundenaktivität positiv oder eben auch negativ beeinflussen.

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