Die Zürcher Rothschild & Co Bank blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück und will 2021 die erste Früchte dieser Aktivitäten ernten.

Die in Zürich ansässige Rothschild & Co Bank konnte ihren Gewinn 2020 um rund 85 Prozent auf knapp 17 Millionen Franken steigern gegenüber 9,2 Millionen Franken im Vorjahr, wie dem am Donnerstag publizierten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Der markante Unterschied ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Ergebnis von 2019 mit fast 5 Millionen Franken belastet wurde, nachdem das Unternehmen seine Treuhandsparte im Rahmen eines «Management-Buyout» veräussert hatte.

Die Erträge der Bank sanken 2020 indessen um fast 6 Prozent auf 133 Millionen Franken, weil die Zinseinnahmen um ein Drittel einbrachen; dies als Folge der weiter gesunkenen Negativzinsen in Dollar und dem britischen Pfund. Aufgrund tieferer Sach- und Personalkosten resultierte schliesslich ein leicht tieferer Bruttogewinn von knapp 28,9 Millionen Franken gegenüber 29,1 Millionen Franken im Vorjahr.

Übernahme in Genf

Aufgrund eines markanten Zuflusses von 1,3 Milliarden Franken an Neugeld stiegen die verwalteten Vermögen im Berichtsjahr auf 21,5 Milliarden Franken. Im vergangenen Jahr übernahm das Unternehmen die Genfer Finanz-Boutique Pâris Bertrand, so dass die verwalteten Vermögen von Rothschild nach Integration des Instituts in diesem Jahr auf rund 27 Milliarden Franken steigen werden, wie weiter zu erfahren war. In der Berichtsperiode stellte die Bank mit Henrik Herr, einem früheren Credit-Suisse-Kadermann, auch einen neuen Chef für das Deutschland-Geschäft ein. 

Im laufenden Jahr will die Bank vor allem das Geschäft in Deutschland, aber auch in Spanien forcieren, wo eine Onshore-Präsenz eröffnet werden soll, wie weiter zu erfahren war. Diese Initiativen gehen mit einem leichten Ausbau der Personalressourcen einher. Per Ende 2020 beschäftigte die Rothschild & Co Bank knapp 300 Personen.

Weniger als 30 Kunden

Detaillierte Zahlen zum Geschäft mit Schweizer Kunden gibt das Unternehmen nicht bekannt. Der Schweizer Markt sei aber für Rothschild seit vielen Jahren sehr wichtig, war zu erfahren. Die Bank habe in den vergangenen fünf Jahren ein Wachstum von mehr als 30 Prozent erzielt.

Die Anzahl der Kundenberater für Schweizer Kunden sei ebenfalls stark gestiegen, wobei jeder Kundenberater im Schnitt weniger als 30 Kunden betreue. Trotz des Ausbaus gelang es der Bank, das Kosten-/Ertrags-Verhältnis um mehr als zehn Prozentpunkte zu senken. Unter anderem, weil die Kunden im Durchschnitt immer grössere Vermögen dem Unternehmen anvertrauten, wie ein Sprecher präzisierte.

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