Die auch in der Schweiz aktive Neobank Revolut gilt als wertvollste privat gehaltene Firma Europas. Sie hat Dutzende Mitarbeitende reich gemacht – allerdings mit einem Haken.

Revolut ist längst nicht mehr nur ein Einhorn: Gilt der «Unicorn»-Titel, der mit einer Milliardenbewertung einher geht, schon als Ritterschlag unter Startups, hat die britische Neobank letzten Monat mit einem Gegenwert von rund 33 Milliarden Dollar mehr als das 30-fache erreicht.

Zwei Milliardäre

Die Co-Gründer Vladyslav Yatsenko und Nikolay Storonsky – letzterer ist Revolut-Chef und einstiger Investmentbanker bei der Credit Suisse – sind damit längst zu Milliardären avanciert.

Immerhin zu Millionären aufgestiegen sind rund 70 weitere Mitarbeitende des Fintechs, wie das Branchen-Portal «Sifted» vorrechnete. Ihre Aktienanteile am Jungunternehmen haben allein in den letzten anderthalb Jahren das Sechsfache an Wert gewonnen. Laut dem Bericht könnte diese Schar schnell auf mehr als 100 anschwellen, wenn all jene ihre Aktienoptionen an der Firma ausüben, die dies noch nicht getan haben.

Reich und noch reicher

Dazu zählt auch Präsident Martin Gilbert, der in der Finanzbranche bereits ein Vermögen verdient hat, so als Chef des mittlerweile als Arbdn firmierenden britischen Fondshauses.

Zum Ausbruch der Corona-Pandemie hatte Revolut den rund 2’000 Angestellten weltweit angeboten, den Lohn teils in Aktien auszuzahlen. Was damals für negative Schlagzeilen sorgte, hat sich seither als gutes Geschäft fürs Personal erwiesen. Mittlerweile gibt es rund 2,4 Millionen solcher Mitarbeiter-Optionen in einem Gegenwert von 1,54 Milliarden Dollar, so der Bericht.

Nur auf dem Papier

Allerdings hat der neu gewonnene Reichtum einen Haken für die Revolut-Crew: Er existiert nur auf dem Papier. Die Neobank, die nach eigenen Angaben in der Schweiz über 350’000 Nutzer zählt, schreibt weiterhin Verluste, wie auch finews.ch berichtete. Unlängst hat das Fintech zudem begonnen, so genannte Wachstums-Aktienoptionen auszugeben.

Diese können erst ausgeübt werden, wenn die Bewertung je Aktie einen bestimmten und bisher jeweils ehrgeizig hoch angesetzten Schwellenwert überschreitet.

Bekanntermassen ist die Arbeit unter Storonsky ebenfalls kein Zuckerschlecken. Der CEO ist ein bekennender Workaholic. Er stellt an seine Untergebenen ähnlich hohe Ansprüche wie an sich selber.

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