Die hochrangigen Abgänge bei der Neo-Bank Revolut waren von einigen Nebengeräuschen über eine extreme Arbeitskultur begleitet. Wie ist es wirklich, bei Revolut zu arbeiten?

«Ich habe einen Marathon im Sprinttempo absolviert», kommentierte Irina Scarlat im vergangenen März ihren Abgang bei der grössten Neo-Bank Europas, Revolut. Die Rumänin leitete bei Revolut die Kundenakquise und war in dieser Rolle auch für den Schweizer Markt zuständig.

Toll, aber es geht nicht mehr

Sie stieg innert drei Jahren von der ersten Mitarbeiterin von Revolut in Rumänien zur weltweiten «Wachstums-Chefin» auf. Sie habe es toll gefunden, aber jetzt könne sie nicht mehr, schrieb Scarlat in einem Blog. Nach weiteren Abgängen, wie dem des Marketing-Chefs Chad West, fragte sich das Fintech-Magazin «Sifted»: «Wie ist es tatsächlich, bei Revolut zu arbeiten?». Die Antworten kamen von direkt angefragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

1. Geschwindigkeit

«Es ist eine krasse Maschine, die dich in die Denkweise versetzt, wie man Dinge schnell erledigt und Probleme ebenso schnell löst.»
«Das Produkt ist unglaublich schnell. Die Programmierer sind die besten, mit denen ich je zusammen gearbeitet habe.»

2. Arbeitsdruck

«Viele haben keine Ahnung, worauf sie sich hier einlassen. Womit ich meine: Es wird hier nie einen «nine-to-five job» geben. Mit der Aussicht, dass sie hier zwölf, 13 oder 14 Stunden-Tage haben, kämpfen viele. Und wenn am Wochenende etwas ansteht, dass muss man eben auch dann ran.»
«Ich denke, so ist die Kultur hier nun mal. Bei Revolut wird hart und lange gearbeitet. Die Arbeitskultur ist extrem Daten und von Key Performance Indicators geprägt.»

3. Entwicklungschancen

«Viele machen den Job nur ein Jahr lang. Sie nutzen Revolut als Sprungbrett.»
«Jene, die ihr eigenes Ding aufziehen, sind definitiv die Operations Manager. Diese lernen hier, wie man ein Geschäft von Grund auf aufbaut und voranbringt. Das sind die wirklich gescheiten Leute hier».
«Manche Leute denken, dass ihre Tätigkeit bei Revolut sie möglicherweise für einen Job im mittleren Management einer Grossbank qualifiziert.»

4. Wie sich Revolut verändert
«Revolut wird zunehmend zu einem echten Unternehmen, was wirklich gut ist. Es ist nicht mehr das Paradies für Wachstums-Freaks. Das Wachstum von Revolut benötigt heute Marketing-Profis, die schon auf grossen Budgets gesessen und Unternehmen skaliert haben.»
«Revolut ist nicht mehr das, was es war, wenn man nach einer echte Chance suchte. Es ist inzwischen ein Unternehmen wie etwa Netflix.»

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