Jes Staley, der CEO der britischen Grossbank Barclays, ist nicht mehr tragbar aufgrund seiner Verbindungen zum Financier und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Staley hatte einst auch ein hohes Amt in der Schweizer Bankbranche inne. 

Der Chef der britischen Grossbank Barclays, Jes Staley, zieht die Konsequenzen aus seiner Verbindung mit dem verstorbenen Milliardär und Sexual-Straftäter Jeffrey Epstein. Er tritt von seinem Posten per sofort zurück, wie das Finanzinstitut am Montag mitteilte. 

Auslöser dafür sind die Untersuchungen der Aufsichtsbehörden über seine Kontakt mit Epstein. Der Financier Epstein wurde im Juli 2019 unter dem Vorwurf des Kinderhandels verhaftet und erhängte sich einen Monat später in einem Bundesgefängnis in Manhattan. Unter diesen Prämissen kam es zu weitreichenden Untersuchungen, die weite Teile der Finanzbranche erreichten.

Nicht bewusst?

Barclays erfuhr offenbar am vergangenen Freitagabend erste Schlussfolgerungen der Behörden, wie das Institut diese Woche in London mitteilte. Angesichts dieser Informationen und der Absicht Staleys, diese anzufechten, seien der Verwaltungsrat der Bank und Staley übereingekommen, sich zu trennen. Die Bank legte Wert auf die Feststellung, dass Staley sich der Machenschaften Epsteins nicht bewusst gewesen sein will.

Trotzdem sieht Barclays offenbar keine Zukunft mit Staley. C.S. Venkatakrishnan («Venkat»), derzeit Head of Global Markets, übernimmt die Nachfolge. 

Steile Karriere

Der Amerikaner Staley leitete Barclays seit 2015 und zählte bislang zu den renommiertesten Bank-CEOs der Welt. Er machte eine steile Karriere bei der US-Grossbank J.P. Morgan, unter anderem als CEO der Investmentbank, CEO des Asset Management und Leiter Private Banking. Zeitweilig galt er auch als potenzieller Nachfolger von Konzernchef Jamie Dimon, dem er seinerzeit sehr nahe stand. Doch so weit kam es nicht.

Im Mai 2015 wählten ihn die Aktionärinnen und Aktionäre der UBS in ihren Verwaltungsrat, wie auch finews.ch berichtete. Ein knappes halbes Jahr später verliess er das Gremium bereits wieder, um den Führungsposten bei Barclays zu übernehmen. 

 

 

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