Alljährlich bewertet das mächtige Financial Stability Board die Systemrelevanz der weltweit grössten Banken. Das grösste systemische Risiko bergen dabei nich die Schweizer Grossbanken.

Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse werden vom Financial Stability Board (FSB) in ihrer Bewertung der Systemrelevanz weiter als Institute der Kategorie 1 eingestuft. Das ist der sogenannte «Bucket» mit dem geringsten Risiko, dem mit 18 Instituten auch die meisten der insgesamt 30 weltweiten als systemrelevant bewerteten Geldhäuser angehören.

Diese Kategorie, zu der etwa auch Banken wie die franzöischen Crédit Agricole und Société Générale, die spanische Santander, die niederländische ING Bank, das amerikanischen Institut Morgan Stanley oder Royal Bank of Canada gehören bedeutet, muss einen zusätzlichen Kapitalpuffer von 1 Prozent vorhalten.

Das grösste Systemrisiko birgt dem FSB zufolge J.P. Morgan Chase, die neu von der dritten in die vierte Kategorie hochgestuft wird. Damit steigt hier auch der notwendige zusätzlicher Kapitalpuffer auf 2,5 von zuvor 2 Prozent. Die höchste Stufe mit einem Puffer von 3,5 Prozent bleibt unbesetzt.

BNP und Goldman Sachs eine Stufe höher

Die französischen Grossbank BNP Paribas wurde eine Stufe höher bewertet. Für sie gilt jetzt als Bank der Kategorie drei ein zusätzlicher Kapitalpuffer von 2 (zuvor: 1,5) Prozent. Auf diesem Level liegen zudem weiter die Citigroup und HSBC.

Ebenfalls um eine Stufe höher wird die Bedeutung der US-Investmentbank Goldman Sachs bewertet, die von Bucket eins in Bucket zwei hochrutscht. Das bedeutet, dass sie einen zusätzlichen Kapitalpuffer von 1,5 Prozent vorhalten muss, statt bisher 1,0 Prozent. In diesem «Eimer» leisten ihnen weiter die Bank of America, Barclays oder die Deutsche Bank Gesellschaft.

Das FSB nimmt die Einstufung jedes Jahr in Konsultation mit dem Basler Komitee für Bankaufsicht (Basel Committee on Banking Supervision, BCBS) auf Grundlage der Vorjahresbilanzen der Geldhäuser vor. Insgesamt werden dieses Jahr weltweit 30 Banken als systemrelevant eingestuft. Als Kriterien gelten neben dem Kapitalpuffer die grösse der Bilanz, die Vernetztheit innerhalb des Finanzsystems, die Fähigkeit, Verluste aufzufangen oder die Folgen einer möglichen Abwicklung.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.21%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.52%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.43%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel