Noch Anfang des Jahres standen die Zeichen bei der Unicredit auf eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit in Russland. Das macht deutlich, wie unvorbereitet die Geschäftswelt auf den russischen Einmarsch in der Ukraine war.
Noch im Januar sass Andrea Orcel, der Vorstandsvorsitzende der Unicredit, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an einem Tisch. Dabei ging es um Geschäftsmöglichkeiten für italienische Unternehmen in Russland. Laut einem Bericht der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) wurde dabei sogar eine mögliche Beteiligung an der staatlichen russischen Bank Otkritie in Betracht gezogen.
Einen Monat später wurde Putin mit dem Angriff auf die Ukraine in weiten Teilen der Welt zur persona non grata, und – wie andere ausländische Banken auch – suchte die Unicredit verzweifelt nach dem besten Weg die Aktivitäten zu reduzieren, statt sie auszuweiten.
Orcel, der vor einem Jahr den CEO-Posten bei der Unicredit übernommen hatte, hatte ein Auge auf Otkritie geworfen, um der Wachstumsstrategie zu folgen. Die Gewinne der italienischen Bank sollen in den kommenden Jahren im Schnitt um 10 Prozent steigen. Dem Bericht zufolge erwirtschaftet die italienische Bank etwa 3 Prozent ihrer Erträge in Russland und beschäftigt dort mehr als 4’000 Mitarbeiter.
Timing ist alles
Doch angesichts der eskalierenden Spannungen in der Ukraine und der zunehmenden Kritik an den europäischen Geschäftsbeziehungen zu Moskau liess Orcel die Idee Ende Januar fallen. Gerade noch rechtzeitig, wie es scheint.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.62%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.44%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.4%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.3%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.24%
