Die UBS hat viel Effort in die Leitlinien und Handlungsmodelle ihrer Compliance gesteckt. Das geballte juristische Wissen der Marktführerin wird nun erstmals Dritten angeboten, wie finews.ch erfahren hat.

Die UBS hat ihr Wissen rund um Finanzmarkt-Gesetzgebung und Compliance in einer riesigen Sammlung von Dokumenten zusammengefasst. Dieses Know-how in Form von juristischen Kommentaren und der Interpretation der Gesetze soll nun auch anderen Schweizer Finanzdienstleistern angeboten werden, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.

Geschehen soll das über die Plattform von Partnervine, einem Zürcher Startup, das sich auf die Vermarktung von Rechtstexten und juristischen Dienstleistungen spezialisiert hat.

Die Finanzrichtlinien Fidleg und Finig sowie das revidierte Kollektivanlagengesetz geben dabei den Rahmen für die von der Grossbank entwickelten Handlungs- und Entscheidungswege vor.

Regtech im PDF-Format

Kernelement der Wissenssammlung ist ein Katalog von mehr als 630 Fragen und Antworten, an denen sich Schweizer Finanzdienstleister orientieren können. Zudem enthält die Sammlung Entscheidungsbäume, Glossare, Tabellen, Grafiken und Querverweise auf verwandte Themen.

Die Dokumente werden nur in englischer Sprache angeboten. Formulare sind darüber hinaus auch auf Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar.

Den Zugang kann man entweder im Gesamtpaket erwerben oder als themenspezifischen Zugang zu separaten, kleineren Bündeln. Die Dokumente werden dabei als statische PDF-Dateien zur Verfügung gestellt, wie es weiter heisst.

Kleinere Konkurrenten als Zielgruppe

«Die Plattform von PartnerVine ermöglicht es uns, unser juristisches Know-how in regulatorischen Fragen mit anderen Schweizer Finanzdienstleistern zu teilen und ihnen zu helfen, sich im komplexen regulatorischen Umfeld zurechtzufinden», sagt Barbara Koch-Lehmann, Group General Counsel COO bei der UBS.

Als mögliche Zielgruppe sieht sie kleinere Finanzinstitutionen oder etwa Asset Manager.

«Gerade für kleinere Schweizer Finanzdienstleister ist es viel einfacher und kostengünstiger, auf das Wissen der UBS zurückzugreifen, als es selbst zu entwickeln», betont Jordan Urstadt, CEO von PartnerVine.

Als potenzielle Kunden für die UBS-Sammlung sieht Urstadt etwa in der Schweiz tätige Auslandsbanken, allein schon aufgrund der englischen Dokumente. Durch die Verwendung des PDF-Formats sei das Kopieren und die Weitergabe technisch nicht ausgeschlossen. Rechtlich sei die Verwendung jedoch auf die Schweiz begrenzt.

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