Die Zürcher Finanzboutique The Singularity Group hat David Solo in ihren Verwaltungsrat aufgenommen. Der einstige Banker und Ex-Chef der Fondsfirma GAM trifft dort auf viel Finanzprominenz.

David Solo ist neuer Verwaltungsrat von The Singularity Group (TSG). Die teilte die Zürcher Investmentberaterin, die Innovationen für Anleger zugänglich machen möchte und dazu auch mit einem Thinktank zusammenarbeitet, am Dienstag mit. Die Zuwahl des amerikanisch-schweizerischen Doppelbürger sei einstimmig erfolgt, hiess es.

Im Verwaltungsrat von TSG trifft Solo auf den einstigen Vizechef der Privatbank J. Safra Sarasin, Eric Sarasin, der als Präsident der Finanzboutique amtet, sowie auf die TSG-Chefin Evelyne Pflugi und den Serial-Entrepreneur Tobias Reichmuth.

Sehr gut verdient

«Wir freuen uns sehr, David Solo im Boot zu haben», kommentierte Präsident Sarasin die Personalie. «TSG wird von seinem Technologie-Hintergrund, seinem umfassenden Fachwissen im Finanzbereich und seiner langjährigen Managementerfahrung profitieren.»

Das Lob muss insofern überraschen, als Solo während seiner langen Wirkungszeit am Schweizer Finanzplatz nicht unumstritten gewesen ist. So hat der einstige UBS- und Julius-Bär-Banker als CEO von GAM die Zürcher Fondsfirma zu einer globalen Akteurin ausgebaut und an deren Erfolg sehr gut verdient. Dies, bevor er den Stab an seinen Nachfolger Alexander Friedman weiterreichte.

Fatal für GAM und Credit Suisse

Wie Recherchen von finews.ch einst zeigten, war es auch Solo, der den australischen Financier Lex Greensill am Schweizer Finanzplatz einführte und mit zu Geschäften bei GAM und später der Credit Suisse (CS) verhalf. Für beide Firmen sollte dies schwerwiegende Folgen zeitigen: 2019 musste GAM einen Fonds mit Verbindung zu Greensill schliessen – und sollte sich nie mehr von diesem Schlag erholen.

Heute ist der einst stolze Asset Manager GAM ein Sanierungsfall.

Greensill sorgte dann später bei der CS definitiv für Schlagzeilen, als die Grossbank Anfang 2021 ihre Greensill-Fonds mit mehr als 10 Milliarden Dollar an Vermögen zwangsweise schliessen musste. Das Debakel hat der Bank viel Vertrauen gekostet und auch zu deren Niedergang mit dem Zwangsverkauf an die UBS beigetragen – die Liquidation der CS-Greensill-Fonds dauert an.