Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht hat den Bericht über die kriminellen Aktivitäten der Credit Suisse in den USA nicht selber verfasst. Sondern die CS beauftragt, die Untersuchung extern von einer Anwaltskanzlei zu verfassen. Kein Wunder, lacht das Ausland.

Die Finanzmarktaufsicht (Finma) beschäftigt derzeit rund 470 Personen. Gleichzeitig werden aufsichtsrechtliche Prüfungen in der Grössenordnung von 260 Vollzeitstellen extern vergeben, wie ein Finma-Sprecher gegenüber der Wochenendzeitung «Schweiz am Sonntag» ausführte.

Jetzt mehren sich Stimmen, die fordern, dass die Behörde aufrüstet.

«Es braucht klar mehr Finma-eigenes Personal, statt teure Aufträge an externe Revisionsgesellschaften», sagt SP-Nationalrätin Margret Kiener Nellen. Auch BDP-Präsident Martin Landolt könnte mit mehr Finma-Stellen leben: Die müssten zur «Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes» eingesetzt werden.

Schwache Präsidentin

Über Stellenschaffungen entscheidet der Finma-Verwaltungsrat, und der kommt zunehmend ins Visier der Politik. Das Gremium unter der Leitung von Präsidentin Anne Héritier Lachat (Bild) gilt als schwach.

Landolt schonungslos: «Der Verwaltungsrat muss endlich eine Strategie aufzeigen, was er wie erreichen will.» Diese Strategie fehle bis heute.

Schlechter Ruf

Laut einem Schweizer Top-Banker macht sich die ausländische Konkurrenz lustig über die hiesige Finanzmarktaufsicht. Die habe einen schlechten Ruf, sie gelte als schwach und nicht fähig, den eigenen Finanzplatz wirksam zu verteidigen.

Diesen Ruf nicht gerade verbessert hat der Umstand, dass die Finma den Untersuchungsbericht über die kriminellen Aktivitäten der CS in den USA nicht selbst verfasste, wie die Zeitung «Schweiz am Sonntag» schreibt.

Erwartete Weisswaschung

Sondern die Bank beauftragte, die Untersuchung extern von einer unabhängigen Anwaltskanzlei verfassen zu lassen. Was Wunder, dass die obersten CS-Verantwortlichen Urs Rohner und Brady Dougan im Bericht weissgewaschen wurden.

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