Immer noch wird gerätselt, wie Frankreich die Daten von 3000 Schweizer Konti erhalten haben soll. Aber offenbar gibt es für die Pariser Steuerbehörden einen Trick.

Die Genfer Zeitung «Le Temps» zeichnet – offenbar mit Quellen aus der französischen Steuerverwaltung – ein Szenario auf, wie die Behörden in Paris an die Konto-Daten von rund 3000 Bankkunden in der Schweiz gelangt sein könnten: Die Informationen könnten im Rahmen von Steuerauskünften geflossen sein, welche die Auslandstöchter in Frankreich in eigener Sache abzugeben haben.

Die Anordnungen sehen unter anderem vor, dass die Banken der Steuerbehörde auf Anfrage jeweils Summe und Datum von Auslandsüberweisungen angeben müssen, zudem aber auch den Absender und – hier ist ein springender Punkt – den Empfänger der Gelder im Ausland. Dadurch wird es möglich, dass die französischen Steuerbehörden trotz des Bankgeheimnisses Informationen über Konten in der Schweiz erhalten; es genügt, dass von Frankreich aus Gelder auf diese Konten transferiert wurden.

Credit Suisse liefert klares Dementi

Eric Woerth, der französische Budgetminister, hatte vorletzte Woche behauptet, sein Ministerium wisse von 3000 Franzosen, die Schwarzgeld in der Schweiz hätten – die Informationen seien von Schweizer Banken geliefert worden. Hiesige Banker und Behörden hatten keine Erklärung für diese Behauptung; bald geisterte denn auch die Vermutung durch die Schweiz, Woerth habe schlicht geblufft. 

Drei Banken sollen laut «Le Temps» über den Steuerdeklarations-Umweg Daten nach Paris geliefert haben. Namentlich genannt wird die Credit Suisse, die aber klar dementiert: Die Bank habe «in diesem Kontext» kein Konto und keine Information ausgeliefert.

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