Die Tassen-Formation und die Hockeystick-Kurve kennen schon alle. Unter Finanzexperten macht nun ein Chart Furore, der vom Brexit bis zur Erfolgswelle der SVP so einiges erklärt.

Während die Finanzmärkte fieberhaft die Folgen des «Brexit» einzupreisen versuchen, grübeln einzelne Experten bereits an den tieferen Ursachen des überraschenden Austritts Grossbritanniens aus der EU.

Dabei reichen sie eine Grafik herum, deren Form ebenso einprägenswert ist wie das, was sie abbildet: Es ist der Elefanten-Chart, den der Weltbank-Ökonom Branko Milanovic erstmals im Jahr 2012 im Rahmen einer Studie über die globale Einkommensverteilung zeichnete.

Der Chart, der einem Dickhäuter mit erhobenem Rüssel nachempfunden scheint (siehe Bild oben), zeigt nämlich, welche Einkommen am meisten von der Globalisierung zwischen 1988 und 2008 profitierten – und welche nicht.

Mittelstand als Verlierer

Es zeigt sich: Die Verschiebung der Produktion in Niedriglohn-Länder liess zwar dort die Einkommen ansteigen. Massiv proftierten auch die Reichen dieser Welt. Auf der Strecke blieb hingegen die (obere) Mittelschicht in westlichen Ländern. «Ihre» Perzentile in der weltweiten Einkommensverteilung gerieten am meisten unter Druck (siehe Grafik unten).

ElefantChart 500

Wie die Agentur «Bloomberg» berichtete, sehen Finanzexperten den Chart nun als eine Art Blaupause für den Brexit an – und all das, was auf das britische Plebiszit noch folgt.

So kommen etwa Strategen der Bank of America Merrill Lynch zum Schluss: «Globalisierung, Immigration und Freihandel geniessen einen starken Rückhalt bei den Reichen und Mächtigen, weil die am meisten davon proftieren. Was dieses Lager aber vollkommen unterschätzt hat, ist die Frustration der Mittelschicht in den Industrieländern.»

Frust als Futter für die Populisten

Wie auch finews.ch berichtete, reiten im Populismus gross gewordene Parteien von der britischen UKIP bis zur Schweizer SVP dank dieser Frustration auf einer Erfolgswelle sondergleichen.

Die Strategen sehen den Brexit denn auch als Fanal für eine Welt, die sich weg von der Globalisierung hin zur nationalen Abschottung bewegt – und von der «Wall Street» hin zur «Main Street», wie die Experten schreiben. Ein sehenswerter Beitrag zu ebendieser Problematik findet sich auch auf der Schweizer Financial-Literacy-Plattform «Fintool».

Das Referendum in Grossbritannien lässt dabei vermuten, dass das ein Prozess sein wird, bei dem viel Porzellan zerschlagen wird. Ganz so, wie es Elefanten sprichwörtlich nachgesagt wird.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.21%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.94%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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