Seit einem Jahr ist es ganz still geworden um die einst riesigen Ambitionen, das Asset Management in der Schweiz zu forcieren. Wie Recherchen von finews.ch zeigen, ändert sich das bald.

Bescheiden ist die Ansage nicht: Ein Reihe von Schweizer Investoren will eine globale Konferenz zum Thema Kryptofinanz durchführen. Geplant ist die Veranstaltung kommenden Januar kurz vor dem Wef in Davos, wie auch finews.ch dieser Tage meldete.

Die Crypto Finance Conference weckt Erinnerungen: 2015 hatte die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) eine solche Veranstaltung für die ambitionierte Asset Management Initiative angekündigt. Im Umfeld des Weltwirtschaftsforum sollte ein eigener Gipfel lanciert werden – in der klaren Absicht, Wef-Prominenz anzulocken und zum ‹Davos des Asset Managements› zu werden, wie es damals hiess.

Ein Marathon, kein Sprint

Dazu kam es nie. Im April 2016 wurde die Initiative zugunsten der neuen Asset Management Plattform eingestellt. Die Federführung ging von der SBVg an den Fondsverband Sfama über. Vor einem Jahr wurde dann Lorenz Arnet (Bild unten) beim Fondsverband als neuer Leiter des Unterfangens installiert. Seither blieb es ganz still.

Absichtlich, wie Sfama-Geschäftsführer Markus Fuchs auf Anfrage erklärte. «Wir möchten informieren, wenn erste Erfolge vorliegen.» Und: «Es handelt sich grundsätzlich um einen Marathon, und nicht um einen Sprint.»

Die ersten Meilen hat die Asset Management Plattform nun aber hinter sich gebracht.

Arnet 500

Banken und Versicherer im Boot

So hat sich laut Fuchs der Steuerungsausschuss konstituiert. Gestellt wird dieser von den Banken UBS, Credit Suisse, Vontobel, der Zürcher Kantonalbank, Valiant, Raiffeisen und Pictet, ausserdem von den Asset-Management-Häusern Schroders, Partners Group, Capital Group und Blackrock sowie den Versicherern Baloise und Axa Winterthur.  Verbandsseitig sind die SBVg und die Sfama Teil des Ausschusses.

Mit vereinten Kräften haben die Mitglieder zudem drei Schlüsselprioritäten für die Plattform festgelegt. Erstens: Vorsorge – gemeint ist der Anspruch, Schweizer Asset-Management-Diensten global bei institutionellen Investoren zum Durchbruch zu verhelfen.

Eine weitere Priorität ist die Exportfähigkeit, sprich der bessere Marktzugang im Ausland. Drittens wird eine Regulierung angestrebt, die auf die Bedürfnisse der Asset Manager eingeht und Erleichterungen bringt. Ergänzt werden die Prioritäten um die Querschnittsfunktionen Branding und Zukunftsthemen.

Live im Jahr 2018

Wie Fuchs weiter berichtete, wird das Branding als Basis für alle weiteren Aktivitäten angesehen. Anfang 2018 wird die Asset Management Plattform daher mit eigener «Corporate Indentity» und eigener Webseite «live» gehen. «Eine Arbeitsgruppe dazu ist aktiv und ein Budget gesprochen», so der Sfama-Mann.

Es wäre das erste Lebenszeichen nach mehr als einem Jahr.

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