Der weltgrösste Pensionsfonds drängt auf eine fundamentale Neuordnung der Fondsgebühren. Das wird anstrengend für die Branche.

Die Gebühren, die Fondsmanager für die aktive Verwaltung von Fonds verlangen, stehen seit längerem unter Beschuss. Auslöser dafür sind unter anderem die deutlich günstigeren börsengehandelten Fonds, die sogenannten Exchange Traded Funds (ETF).

Nun kriegen es die Fondsverwalter mit einem weiteren, schwergewichtigen Widersacher zu tun: So stört sich der Japan Government Pension Investment Fund (GPIF) – notabene der weltweit grösste dieser Art –, dass er Gebühren auf verwalteten Vermögen bezahlen muss, wie das britischen Branchenportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet.

Demnach will der rund 1,4-Billionen-Franken-schwere Fonds nur noch Performance-abhängige Gebühren bezahlen.

An ein Tabu gerührt

Damit rührt der GPIF an einem Tabu in der Fondsindustrie und bringt damit vermutlich die gesamte Branche ins Schwitzen. Der Vorstoss der Japaner richtet sich auch gegen die oft gehegte Vorstellung in den Köpfen der Kunden, die besagt: Egal wie sich die Vermögen der Fondsinhaber entwickeln, der Fondsmanager kann sich weiterhin seinen Sportwagen leisten.

Druck auf die Industrie kommt aber nicht nur aus Fernost. Einige der grössten britischen Pensionsfonds unterstützen den japanischen Vorstoss ebenfalls. 

Zweimal bezahlt

Gegenüber «Financial News» bringt es ein Pensionskassen-Vertreter wie folgt auf den Punkt: So hätte sich das Fondsvermögen in den vergangenen Jahren zwar verdoppelt. Doch dafür seien nicht die Fondsmanager verantwortlich gewesen, sondern die lockere Geldpolitik der Zentralbanken. Somit wurden den Fondsmanagers eine Gebühr doppelt bezahlt.

Weitere monieren viele Investoren auch, dass es nicht gerechtfertigt sei, für einen zehn Milliarden Dollar schweren Fonds zehnmal mehr Gebühren zu bezahlen, wie für einen Fonds mit einer Milliarden Dollar an Vermögen.

Ohnehin schaffe die Bezahlung nach Höhe der verwalteten Vermögen falsche Anreize. So würden sich die Fondsmanager zu wenig anstrengen, den Markt zu schlagen, lautet ein Kritikpunkt.

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