Ein unabhängiger Schweizer Vermögensverwalter hat ein Jahrhundert Finanzgeschichte digital kartografiert. Die Darstellung zeigt nicht nur die schlimmsten Crashs, sondern auch die Lehren daraus.

Börsianer haben eine sprichwörtlich kurzes Gedächtnis. Das mag mit eine Erklärung sein, warum sich Finanzkrisen im letzten Jahrhundert in hartnäckiger Regelmässigkeit wiederholten. Dagegen kämpft nun Corestone, einer der grössten unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz, mit einer Art digitalem Erinnerungsprojekt an: Auf einer Infografik werden nicht nur die finanzgeschichtlichen Wendepunkte markiert, sondern gleich die Zusammenfassungen der einschlägigen Literatur dazu mitgeliefert (siehe unten).

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Auf Innovation folgt Crash

Eine Erkenntnis aus 100 Jahren Finanzgeschichte lautet dabei, dass Innovationen jeweils wenig später Börsencrashs nach sich zogen. So ging der Finanzkrise von 2008 etwa der Boom von Derivaten voraus, dem Platzen der Tech-Blase von 2001 der Hype ums Internet und um Technologiewerte. Und vor dem Crash von 1929 war der Aktienmarkt in den USA für Kleinanleger zugänglich geworden.

Ebenfalls wird in einer Grafik erfasst, wie institutionelle Investoren in der Schweiz auf alle diese Verwerfungen reagierten. Ein Modell-Portfolio (siehe unten) zeigt auf, wie sie ihre Anlagen über die letzten 100 Jahre verschoben. So wird ersichtlich, dass der Fokus stark von Schweizer Obligationen weg gekommen ist und Pensionskassen aktuell auf deutlich mehr Anlageklassen setzen. Am stärksten zugenommen haben dabei Investments in Immobilien sowie in alternative Anlagen.

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War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
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