Der Schweizer Edelmetallverarbeiter Metalor will nur noch Gold aus dem Industriebergbau beschaffen. Andere Quellen vornehmlich in Lateinamerika sind nicht mehr tragbar.

Der in Neuenburg ansässige Edelmetallverarbeiter Metalor reagiert auf anhaltende Kritik an seiner Beschaffung von Gold. Metalor zieht sich vollständig aus dem «handwerklichen Bergbau und dem Minen-Sammlergeschäft zurück, wie das Unternehmen am Montag ankündigte. Damit wird Metalor die Tätigkeiten in Kolumbien einstellen. Den Rückzug aus Peru hatte Metalor schon früher beschlossen.

Die Beschaffung von Edelmetallen wird künftig auf den Industriebergbau konzentriert. Mit dem Rückzug reagiert Metalor auf die anhaltende Kritik von NGO und Medien. Was im Communiqué «handwerklicher Bergbau» genannt wird, sind im Prinzip informelle oder gar illegale Minen in wenig kontrollierten Gebieten, in denen unter teils gefährlichen Umständen Edelmetalle abgebaut werden.

Weltweit der schlimmste Ort

In die Schlagzeilen war Metalor geraten, nachdem peruanische Behörden vergangenes Jahr knapp 100 Kilogramm Gold am Zoll beschlagnahmt hatten, das aus der verrufenen Mine «La Rinconada» stammt. Die Mine hat der Basler Strafrechtsprofesser Mark Pieth als «einen der weltweit schlimmsten Orte, wo Gold abgebaut wird», bezeichnet.

Die Schweizer Goldraffinerie hatte damals betont, sie kaufe Gold ausschliesslich bei Firmen, welche Menschenrechts- und Umweltauflagen einhalten würden.

Schwierige Situation

In der Mitteilung vom Montag schreibt Metalor nun, obwohl alle erforderlichen Due-Diligence-Massnahmen sowie ein strenges Nachprüfungsverfahren implementiert worden seien, hätten «der zunehmende Ressourcenbedarf zur Sicherung der Compliance und die schwierigen Verhältnisse in den Bergbauregionen das Unternehmen gezwungen, seinen Ansatz im handwerklichen Bergbau zu überdenken».