Ende Februar 2024 gelangte die Rheingold Edelmetall im Zusammenhang mit Russland-Sanktionen auf die Schwarze Liste der OFAC. Die Eigentümer wehren sich nun mit einer überraschenden Taktik.

Im Fürstentum Liechtenstein gehen die Wogen hoch. Grund ist, dass drei Mitglieder der Familie Diegelmann, denen in Vaduz der Goldhändler Rheingold Edelmetall gehört, vom amerikanischen Office of Foreign Assets Control (OFAC) Ende Februar 2024 auf die gefürchtete SDN-Liste gesetzt wurden.

Der Vorgang ist pikant, weil die Rheingold Edelmetall dicht mit dem Liechtensteiner Finanzplatz verwoben ist. Das Unternehmen wird von der Liechtensteiner Finanzmarktaufsicht FMA beaufsichtigt. Und einige Liechtensteiner Banken belehnen routinemässig die Wertmetall-Depots der Rheingold-Kunden – ein Geschäft im dreistelligen Millionenbereich.

Ehemalige Beamtin als Statthalterin?

Wie das örtliche «Liechtensteiner Vaterland» berichtet (Artikel hinter Paywall), hat sich die Familie mittlerweile aus verschiedenen Firmen zurückgezogen, die mit der Rheingold Edelmetall in Verbindung stehen, namentlich aus dem Offenen Zolllager in Liechtenstein (IZL) sowie aus der Au ASYZ.

Für viel Gesprächsstoff sorgt die Nachfolgeregelung. Denn neu fungiert eine Frau als Geschäftsführerin und Verwaltungsrätin der Firmen, die noch bis vor wenigen Tagen beim Liechtensteiner Amt für Volkswirtschaft im Bereich «Zentraler Unternehmensservice» angestellt war.

«Dienstverhältnis aufgelöst»

Zu viel des Guten für die Amtsleiterin Katja Gey. Dem «Vaterland» sagte sie, die Mitarbeiterin sei seit Mitte November krankgeschrieben gewesen, und sie habe ihrer Arbeitgeberin die Übernahme dieser Mandate auch nicht angezeigt, geschweige denn eine Bewilligung dafür erhalten.

Aus diesem Grund habe man das Dienstverhältnis «mit sofortiger Wirkung aufgelöst».