Sich fürs Shoppen verschulden? Das Kreditkartenunternehmen Viseca ermuntert seine Kundschaft dazu, für den Black Friday die Kreditkartenlimite zu erhöhen. 

Am Black Friday spielen bekanntlich alle verrückt. Der letzte Freitag im November, also der Tag nach dem amerikanischen Thanksgiving-Fest, gilt inzwischen auch international als Startschuss für den Weihnachtskaufrausch und erfreut sich auch in der Schweiz enormer Beliebtheit.

So hoher Beliebtheit, dass es dem Anschein nach auch Kreditkarteninstituten sinnvoll erscheint, damit Werbung zu machen. Viseca Card Services, ein Unternehmen der Aduno-Gruppe, die den Kantonalbanken, der Raiffeisen Gruppe und verschiedenen weiteren Banken gehört, wirbt in einem Kunden-Email, das finews.ch vorliegt, folgendermassen für den Shopping-Tag:

«Am 29. November ist Black Friday. Denken Sie daran, Ihre Limite rechtzeitig zu erhöhen.» Und später: «Damit Ihnen kein Schnäppchen entgeht, sollten Sie Ihre Kartenlimite frühzeitig [...] prüfen und allenfalls erhöhen.»

Keine kurzzeitige, kostspielige Freizeitaktivitäten

Der Schweizer Gesetzgeber kennt zwar ein Verbot für die aggressive Bewerbung von Konsumkrediten, definiert diese jedoch nicht. Stattdessen regulieren sich die Vergeber von Konsumkrediten selbstständig, wofür sie über den Verband Schweizerischer Kreditbanken und Finanzierungsinstitute (VSKF) die sogenannte Konvention betreffend Werbeeinschränkungen und Prävention im Privatkredit- und Konsumentenleasinggeschäft verfasst haben.

Darin steht: «Auf Werbung für die Aufnahme von Konsumkrediten zur Finanzierung kurzzeitiger kostspieliger Freizeitaktivitäten, Feste etc. ist zu verzichten.»

Die Viseca ist als Kreditkartenherausgeberin nicht Mitglied des VSKF und muss sich folglich nicht an solche Konventionen halten. Sie findet aber sowieso, die Werbung sei eher im Sinne einer Dienstleistung zu verstehen.

Dies komme daher, dass das Unternehmen in der Vergangenheit am Black Friday regelmässig mit entsprechenden Anfragen überhäuft wurde. Um lange Wartezeiten bei der Erhöhung der Limite zu vermeiden, falls das Call Center von Viseca der Nachfrage nicht nachkommen sollte, habe man die Kundschaft nun vorzeitig auf die Erhöhung aufmerksam machen wollen.

Halbe Milliarde in der Schweiz

Hierzulande hat der Black Friday – es ist umstritten, ob der Name den schwarzen Händen vom Geldscheine zählen oder den schwarzen Umsatzzahlen geschuldet ist oder schlicht als Anteilnahme für Detailhandelsangestellte zustande kam – im letzten Jahr den Unternehmen rund eine halbe Milliarde Franken eingespült.

Diese Woche war übrigens Single's Day, der chinesische Anti-Valentinstag, der jeweils am 11. November begangen wird, und an dem der chinesische Internetgigant Alibaba in einem Tag mit über 38 Milliarden Dollar kurz den letzten Jahresumsatz der beiden Schweizer Detailhandelsriesen Coop (30,7 Milliarden Franken) oder Migros (16,9 Milliarden) eingenommen hat.

 

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