Seit dem Bankrott der Bank vor knapp zwei Jahren tobt ein Streit um die verbliebenen Lehman-Gelder. Viele gehen dabei leer aus – nicht so die Anwälte.

Vor allem für geschädigte Kunden von Lehman Brothers heisst es, «ausser Spesen nix gewesen». Ganz anders sieht die Situation für die Nachlassverwalter aus: Diese sind seit der Pleite kräftig am Absahnen.

Laut dem jüngsten Bericht der Aufsichtsbehörde haben Anwälte und das Interim-Management bisher insgesamt 917 Millionen Dollar eingestrichen.

Rangliste der Lehman-Profiteure

Die Rangliste der Lehman-Profiteure wird von dem Personalunternehmen Alvarez & Marsal angeführt. Diese Firma stellte auch den derzeitigen Übergangs-CEO, Bryan Marsal. Bisher haben sie 326 Millionen Dollar an Gebühren einkassiert.

Die Anwaltskanzlei Weil Gotshal & Manges, die als Haupt-Konkursverwalterin agiert, konnte bisher 212 Millionen Dollar in Rechnung stellen. Hinzu kommen 61 Millionen Dollar von der Kanzlei Milbank Tweed Hadley & McCloy, die als Hauptvertreterin der Lehman-Kreditoren agiert.

Zahlungen noch nicht in Stein gemeisselt

Damit diese Beträge jedoch ausbezahlt werden, braucht es noch eine gerichtliche Zustimmung. «Der Richter kann die Gebühren am Ende eines Falles noch immer kappen, wenn er eine bessere Perspektive über den Wert der Gebühren hat», erklärte Stephen Lubben, Rechtsprofessor an der Seton Hall University School of Law in Newark gegenüber «Bloomberg».

Bis zum 31. Juli standen den Liquidatoren 19,3 Milliarden Dollar an Liquidationsmasse zur Verfügung. Diese stehen nun zugelassenen Kreditoren-Forderungen von 260 Milliarden Dollar gegenüber. Das ist ein Bruchteil der ursprünglich eingereichten Billion (!) Dollar an Forderungen.

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