Die Behörden Singapurs haben erstmals einen Manager im Skandal um den deutschen Zahlungsanbieter Wirecard wegen Betrugs angeklagt. Damit rückt der asiatische Finanzplatz am Äquator wieder ins Zentrum dieser mysteriösen Affäre.

Ein Kadermann der Firma Citadelle Corporate Services in Singapur wurde wegen der Fälschung von Briefen im Zusammenhang mit der deutschen Firma Wirecard angeklagt, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Freitag mitteilte. Die Straftatbestände lauten auf «vorsätzliche und betrügerische» Fälschung von Briefen an Wirecard, in denen behauptet wurde, dass Citadelle Geld auf einem Treuhandkonto halte, obwohl dies offenbar nicht der Fall war.

Der 54-jährige Singapurer ist die erste Person, die im südostasiatischen Stadtstaat wegen des Zusammenbruchs von Wirecard angeklagt worden ist. Dies geht aus den im vergangenen Monat eingereichten Anklageschriften hervor, die von «Reuters» eingesehen werden konnten. Die Anklage umfasst vier Punkte, von denen jeder eine maximale Gefängnisstrafe von zehn Jahren nach sich ziehen kann.

Skandal weitet sich aus

Das Unternehmen Citadelle steht bereits auf den Philippinen unter Beobachtung, seit ein philippinischer Anwalt sagte, er habe im Namen seiner Anwaltskanzlei, MKT Law, sechs Euro-Bankkonten im Namen von Citadelle eröffnet. Die Konten waren angeblich für Wirecard.

Laut einem früheren «Reuters»-Bericht von Anfang Juli 2020 leitete die Abteilung für kommerzielle Angelegenheiten (Commercial Affairs Department, CAD) der Polizei Singapurs (SPF), die sich mit Wirtschaftskriminalität befasst, eine Untersuchung ein. Und zwar gegen Citadelle, den Zahlungsbetreiber Senjo und seine Tochtergesellschaften. Dies tat die CAD, nachdem sie die lokale Geschäftstätigkeit von Wirecard unter die Lupe genommen hatte.

Riesiger Buchhaltungsskandal

Wirecard steht im Zentrum eines der grössten Buchhaltungsskandale der vergangenen Jahre, nachdem das Unternehmen eingeräumt hatte, dass 1,9 Milliarden Euro in seinen Finanzkonten fehlen.

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