Die Krypto- und Blockchain-Szene boomt in der Schweiz – ungeachtet der Corona-Pandemie. Das war so nicht erwartet worden.

Das Crypto Valley drohe zum Death Valley zu werden, hatten Startup-Unternehmer vor rund einem Jahr befürchtet. Denn nach dem im März beschlossenen Lockdown hatte es der Bundesrat zunächst schlicht versäumt, Fintech- und Blockchain-Startups ins Hilfskredit-Programm aufzunehmen. Einen Rettungsfonds extra fürs Zuger Crypto Valley hatte anschliessend der Kantonsrat abgelehnt.

Nun zeigen die jüngsten Angaben aus dem «CV VC Top 50 Report» vom Donnerstag, dass die Blockchain- und Krypto-Szene in der Schweiz viel robuster ist. Die bemerkenswerteste Zahl, nämlich die Marktbewertung der 50 grössten Blockchain-Untenrehmen, ist dabei nicht mal die aussagekräftigste. Der Bewertungsanstieg von 680 Prozent auf 255 Milliarden Dollar ist schlicht den massiv teurer gewordenen Kryptowährungen geschuldet.

Blockchain-Protokolle als Unicorns

Entsprechend zählt das Crypto Valley nun bereits elf sogenannte «Unicorns», Unternehmen mit einer Bewertung von über einer Milliarde Dollar. In diese Bewertungen sind die Marktkapitalisierungen der jeweilige Coins mit enthalten. Der Report zählt Ethereum, Cardano, Polkadot, Aave, Cosmos, Solana, Tezos, Dfinity, Near, Nexo und Diem (vormals Libra) dazu.

Die aktuellen Zahlen, die den Zeitraum von Anfang Juli 2020 bis Ende Februar 2021 umfassen, zeigen aber auch reales Wachstum: Die Zahl der auf Blockchain spezialisierten Unternehmen in der Schweiz und in Liechtenstein stieg von Juli 2020 bis Februar 2021 von 919 auf 960 (+4,4%). Die Anzahl beschäftigter im Crypto Valley nahm um 8,5 Prozent auf 5'184 Personen zu.

Finanzplatz als Innovationstreiber

Einen wesentlichen Einfluss auf dieses Wachstum habe der traditionell geprägte Schweizer Finanzplatz, hielt der Report fest. Dieser sei ein eigentlicher Innovationstreiber für Blockchain. Zahlreiche Unternehmen würden sich mit der Einführung von digitalen Vermögenswerten, Kryptowährungen und der dezentralen Infrastruktur beschäftigen. Verschiedenste Akteure setzen und etablieren Strategien für digitale Vermögenswerte. Gleichzeitig erlangen Kryptowährungen breite Akzeptanz bei institutionellen Anlegern, wie es weiter hiess.

Die bestandene «Feuerprobe Corona-Pandemie» verheisse für die Branche Gutes. Denn die Schweiz verfügt seit 2020 über eine der weltweit fortschrittlichsten Blockchain-Gesetzgebungen. Damit sei ein starkes und solides Fundament für das Prosperieren des Crypto Valley – auch in schwierigen Zeiten – geschaffen worden.

Globale Ausstrahlung

Ausserdem befinden sich viele der führenden Blockchain-Protokoll-Entwickler der wichtigen Blockchains in der Schweiz. All das führe dazu, dass die globale Ausstrahlung der Schweiz als Blockchain-Ökosystem und die Attraktivität des Crypto Valley für Unternehmer, Forscher und Investoren stark zunehme, heisst es im Report.

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