Eine Mehrheit der Privatanlegerinnen und -anleger hält sehr viel Bargeld in ihren Portefeuilles – sehr zur Unfreude der Banken, die dadurch weniger verdienen. Nun hoffen sie, dass die Inflation die Kundschaft zwingt, sich nach anderen Anlageklassen umzusehen.

Gerade einmal 40 Prozent der Anlegerinnen und Anleger wollen ihre Aktienbestände in den nächsten sechs Monaten noch erhöhen. Diese zeigt die vierteljährliche UBS-Umfrage «Investor Sentiment», die am Mittwoch publiziert wurde. Demgegenüber wollen 12 Prozent der Befragten ihre Engagements in Dividendenpapieren reduzieren. Mit anderen Worten: Die Investorinnen und Investoren halten weiterhin einen sehr hohen Anteil an liquiden Mitteln in ihren Portefeuilles.

Der Bargeldanteil in den Portfolios von Privatanlegern liegt weltweit bei 22 Prozent und ist damit seit September 2020 nur um drei Prozentpunkte gesunken, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Die hohe Cash-Gewichtung steht im Gegensatz zu den positiven Markt- und Wirtschaftsentwicklungen in diesem Zeitraum, darunter die Aktienrallye, die Einführung von Impfstoffen und die Verbesserung der Wirtschaftsindikatoren.

Sehr hohe Bargeldbestände

Damit deutet einiges darauf hin, dass viele Anlegerinnen und Anleger einer fortgesetzten Börsenhausse nicht mehr so ganz trauen. Für die Banken bedeutet dies geringere Kommissions- und Gebühreneinnahmen. Aufgrund der hohen Volatilität im März 2020 hatten viele Investorinnen und Investoren an der Börse gehandelt, was den meisten Finanzhäusern zu höheren Erträgen verholfen hatte.

«Die Bargeldbestände der Anleger liegen immer noch weit über den von uns empfohlenen Allokationen, insbesondere angesichts des aktuellen Markt- und Wirtschaftsumfelds. Wenn die Inflation anzieht, wird der Wert von Bargeld real erodieren, und die Anleger werden gezwungen sein, sich nach anderen Anlageklassen umzusehen, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen», sagte Tom Naratil, President von UBS Americas und Co-President von UBS Global Wealth Management.

Technologischer Wandel

Für rund 70 Prozent der Anlegerinnen und Anleger ist der technologische Wandel das Top-Thema in den nächsten sechs Monaten; 64 Prozent glauben, dass Aktien eine effektive Möglichkeit zur Diversifizierung von Portfolios während des Aufschwungs sind, und 63 Prozent sind der Ansicht, dass nachhaltiges Investieren eine vielversprechende Möglichkeit darstellt, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht.

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