Lorenz Erni, Anwalt von Pierin Vincenz, verteidigte am Freitag vor Gericht die Stripclub-Spesen seines Mandanten. Dabei sagte er, dass auch Mitglieder des Raiffeisen-Verwaltungsrats nach Sitzungen manchmal in Stripclubs gegangen seien. Ein happiger Vorwurf – den die Angegriffenen vehement bestreiten.

Johannes Rüegg-Stürm, von 2011 bis Mitte 2018 Verwaltungsratspräsident von Raiffeisen, schreibt auf Anfrage von «SonntagsBlick»: «Ich war nie in einem solchen Lokal. Solche Art von ‹Beziehungspflege› ist nicht mit den Raiffeisen-Werten vereinbar. Sie schadet nur.»

Empört über die Vorwürfe zeigt sich auch die ehemalige Zürcher Regierungsrätin Rita Fuhrer. Sie sass von 2010 bis 2018 im obersten Aufsichtsgremium von Raiffeisen und sagt, dass sie diese «infame Unterstellung» als sehr persönlichkeitsverletzend und rufschädigend empfinde.

Entschuldigung erwartet

«Ich erwarte, dass Rechtsanwalt Lorenz Erni diese Aussage öffentlich korrigiert und sich entschuldigt», sagte Fuhrer weiter. Im Weiteren sei ihr nicht bekannt, dass andere Mitglieder des Raiffeisen-VR nach Sitzungen in Striplokale gegangen seien.

In diesem Zusammenhang meldet sich auch die Medienstelle von Raiffeisen zu Wort. «Für Besuche von VR-Mitgliedern in Nachtclubs fanden sich im Rahmen einer Spesenprüfung keine durch Raiffeisen Schweiz bezahlten Belege – auch nicht von ehemaligen VR-Mitgliedern in den Anfangszeiten von Pierin Vincenz», sagte eine Sprecherin.

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