Im vergangenen Jahr wurden haufenweise neue Hedgefonds lanciert. Gleichzeitig wurden weltweit so wenige Vehikel geschlossen wie seit dem Jahr 2004 nicht mehr.

Die Hedgefonds-Industrie profitiert vom globalen Inflationsschub, von den steigenden Zinsen und den geopolitischen Spannungen. Im Zuge der makroökonomischen Unsicherheiten wurden 2021 schätzungsweise 614 neue Hedgefonds lanciert. Dies entspricht der höchsten Zunahme seit 2017, als 735 neue Fonds aufgelegt wurden.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie des in Chicago domizilierten Instituts Hedge Fund Research (HFR). 

Über 4 Billionen Dollar

Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr etwa 527 Hedgefonds liquidiert – und damit so wenige wie seit 2004 nicht mehr. Damals wurden 296 Fonds aufgelöst.

Während das Gesamtkapital der Branche 2004 noch 973 Milliarden Dollar betrug, notierte es gemäss HFR zu Beginn des Jahres 2022 über dem historischen Meilenstein von 4 Billionen Dollar. Anleger behielten offenkundig ihre Positionen in bestehenden Hedgefonds bei, oder erhöhten sie aufgrund des unsicheren Marktumfelds.

Stabile Gebühren

Vergleichweise stabil haben sich die Hedgefonds-Gebühren 2021 entwickelt. Die durchschnittliche Managementgebühr sank branchenweit im Jahresverlauf um einen Basispunkt auf 1,36 Prozent. Die durchschnittliche Incentive-Gebühr bildete sich von 16,35 Prozent auf 16,1 Prozent zurück. Beide Gebührenschätzungen entsprechen dem tiefsten Stand, seit HFR 2008 mit der Veröffentlichung dieser Schätzungen begann.

Für neue Fonds, die im Jahr 2021 aufgelegt werden, stieg die geschätzte durchschnittliche Managementgebühr im Vergleich zum Vorjahr jedoch von 1,24 auf 1,33 Prozent. Die durchschnittliche Incentive-Gebühr für solche Fonds sank derweil von 17,25 auf 16,18 Prozent.

Kalt erwischt

Die Nachfrage nach den Profi-Spekulanten hat auch bei den Schweizer Vermögensverwaltern und Banken massiv zugenommen. Es gibt praktisch kein Institut, das Alternative Anlagen wie Hedgefonds oder Private Equity nicht bei der reichen Klientel forciert.

Dies, obschon der Leistungsausweise von Hedgefonds in den letzten Jahren durchzogen ausfiel. Gerade der Corona-Crash vor zwei Jahren hatte die «Hedgies» zumeist kalt erwischt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel