In der Westschweizer Finanzszene verschwindet der Name zweier Hedgefonds-Spezialisten der ersten Stunde – was Platz macht für mehr Diversifikation in ihrem Unternehmen.

Der in Genf ansässige unabhängige Vermögensverwalter Notz Stucki firmiert neu als NS Partners, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist. Die Änderung soll die Entwicklung unterstreichen, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren durchlaufen hat, wie es in dem Communiqué weiter heisst.

Das 1964 gegründete Unternehmen war ursprünglich auf Private Banking und Hedgefonds konzentriert und arbeitete dabei mit Investment-Pionieren wie George Soros, Julian Robertson und Paul Tudor Jones II eng zusammen.

So trug Notz Stucki massgeblich dazu bei, dass Genf zu einem internationalen Zentrum für Hedgefonds avancierte, blieb allerdings auch nicht vom Fonds-Debakel rund um den dreisten Betrüger Bernard Madoff verschont. Das wiederum veranlasste das Unternehmen, nach 2008 das Risikomanagement massiv hinaufzufahren, wie auch finews.ch berichtete.

Beschleunigter Ausbau in Zürich

Co-Gründer Beat Notz verstarb 2007, während sein Geschäftspartner Christian Stucki 2017 in den Ruhestand trat. Inzwischen leitet ein sechsköpfiger Exekutivausschuss das Unternehmen, dem auch der Sohn von Beat Notz, Grégoire Notz, angehört.

Unter der neuen Führung vollzog das Unternehmen in den vergangenen Jahren eine Diversifikation seiner Aktivitäten; zudem entstand eine Asset-Management-Sparte, die auf alternative Anlagen spezialisiert ist. Von Luxemburg aus bietet eine spezialisierte Gesellschaft Fonds-Dienstleistungen an, und der Standort Zürich erfährt einen beschleunigten Ausbau, seit Damiano Paternó Castello den Exekutivausschuss verlassen und die Leitung in der Limmatstadt übernommen hat, wie auch finews.ch berichtete.

Ausserdem stiess im Juni 2020 der langjährige Finanzfachmann Pascal Scherer, der seither das Tagesgeschäft in Zürich verantwortet, wie auch finews.ch berichtete.

Verjüngte Kundschaft

Aktuell beschäftigt Notz Stucki an weltweit sieben Standorten insgesamt 110 Personen, in Zürich sind zehn Mitarbeitende tätig, weitere sollen in den nächsten Monaten folgen. «Die Buchstaben NS, die bereits zur Bezeichnung unserer Fonds und einiger unserer Projekte verwendet werden, stehen für die Initialen unserer beiden Gründer, Beat Notz und Christian Stucki», präzisierte Frédéric de Poix, Mitglied des Exekutivausschusses, gegenüber finews.ch.

Der neue Name soll auch die Verjüngung des Durchschnittsalters der Kundschaft symbolisieren, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren erreicht, wie de Poix weiter erklärte. Es liegt mittlerweile bei 63 Jahren. Insgesamt verwaltet und betreut Notz Stucki derzeit rund 11 Milliarden Franken an Kundengeldern, was das Unternehmen zu einem der grössten unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz macht.

Aktive Rolle in der Konsolidierung

Parallel zum Ausbau von Zürich will das Unternehmen eine aktive Rolle in der weiteren Konsolidierung der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz spielen, wie weiter zu erfahren war. Einen ersten Schritt in diese Richtung erfolgte bereits 2019 mit der Übernahme des alternativen Investmentmanagers JAM Research aus Genf.

Diesen Weg will das Unternehmen nun weitergehen – sowohl durch den Erwerb anderer Firmen als auch durch die Anwerbung von externen Expertenteams, so de Poix.