Wenn die Panzer rollen, ist bei den Investoren Vorsicht geboten. Entsprechend deutlich ist der Einfluss des Ukrainekrieges auf den weltweiten Markt der Börsengänge.

Im ersten Quartal ist die Aktivität bei den Börsengängen eingebrochen. Weltweit wagten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nur 321 Unternehmen den Sprung aufs Börsenparkett. Das sind 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Beratungsunternehmen EY in seiner regelmässigen Auswertung am Dienstag schreibt. Das Volumen der Initial Publig Offerings (IPOs) erreichte mit 54 Milliarden Dollar gerade einmal die Hälfte.

2021 hatte noch durch den Nachholeffekt aufgrund der Corona-Pandemie die grösste Anzahl Börsengänge seit dem Jahr 2000 verzeichnet. Und auch der Jahresstart sei mit einem Volumen von 32 Milliarden Dollar vielversprechend gewesen.

Doch sei der Markt zunächst durch die Spannungen rund um die Ukraine und dann durch den russischen Einmarsch ins Nachbarland ausgetrocknet. «Der Krieg in der Ukraine und die massiv gestiegene politische und wirtschaftliche Unsicherheit hatten zur Folge, dass viele Unternehmen ihre Börsenpläne für das erste Quartal verschoben haben», sagt EY-IPO-Experte Tobias Meyer. «Viele Unternehmen warten in der jetzigen Situation (...) erst einmal ab und nutzen die Zeit, um sich gut auf den Börsengang vorzubereiten», ergänzt EY-Partner Martin Steinbach. «Daher könnte die zweite Jahreshälfte 2022 auch wieder deutlich aktiver werden.»

Erstes Sparks-IPO an der SIX

In der Schweiz ist mit Xlife Sciences AG das erste Unternehmen an das KMU-Börsensegment Sparks gegangen. Das Unternehmen wechselte von der Börse München an die SIX. Ein anderes Schweizer Unternehmen, die Investmentplattform für digitale Assets Smart Valor, hat ein Listing an der NASDAQ Stockholm in Schweden vorgenommen.

LG Energy Solution war grösster Börsengang

Die weltweit grössten Börsengänge des ersten Quartals waren der Batteriehersteller LG Energy Solution (10,7 Milliarden Dollar), der chinesische Mobilfunkanbieter China Mobile (8,2 Milliarden Dollar) und – mit grossem Abstand – der chinesischen Solarmodulherstellers Jinko Solar (1,6 Milliarden Dollar).

China inklusive Hong Kong zeigte sich mit einem Minus bei den Börsengängen um 28 Prozent auf 97 IPOs vergleichsweise robust. Das Volumen stieg um 2 Prozent auf 30 Milliarden Dollar.

Die Zahl der SPAC-Transaktionen weltweit sank um 79 Prozent auf 64 und das Volumen ging um 89 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar zurück. Allein in den USA gingen 52 von den Investitions-Vehikeln an die Börse.

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