Publikumsöffnungen sind ein Riesengeschäft für Finanzinstitute. Westliche Banken wollen nun Klarheit über den geplanten Börsengang des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta.

Der Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta will sich in China den Anlegern öffnen. Die Behörden haben bereits grünes Licht gegeben. Mit rund 9 Milliarden Dollar wäre der Börsengang nicht nur das bisher grösste IPO an der Schanghaier Börse in diesem Jahr, sondern auch eines der grössten in der Geschichte Chinas. Für Banken sind solche Börsengänge ein Riesengeschäft.

Auf der Beobachtungsliste der US-Regierung

Branchenriesen wie Goldman Sachs, J.P. Morgan und andere westliche Grossbanken haben deshalb schon seit Monaten Lobbyarbeit betrieben. Doch angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen, die die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China belasten, könnten die Banken gar nicht in der Lage sein, an der geplanten Publikumsöffnung teilzunehmen, wie die «Financial Times» berichtet (kostenpflichtiger Artikel).

Die Muttergesellschaft von Syngenta, der Staatskonzern ChemChina, steht auf einer Beobachtungsliste der US-Regierung für Unternehmen mit engen Verbindungen zum chinesischen Militär. Weltweit tätige Banken fragen bei Anwälten und Politikberatern an, ob sie sich am Börsengang beteiligen können oder sollen, doch die meisten haben laut FT keine klare Antwort.

Ausländische Banken hinken hinterher

In diesem Jahr haben sich ausländische Banken an neuen Börsengängen in China im Wert von nur 297 Millionen Dollar beteiligt, was 1,2 Prozent des Gesamtvolumens entspricht. Laut Daten von Dealogic ist dies der niedrigste Anteil, seit sie 2009 ihre Aktivitäten im Wertpapiersektor des Landes aufgenommen haben.

Besonders hart trifft die Aussperrung die US-Banken, die trotz eines Emissionsvolumens von 26 Milliarden Dollar in diesem Jahr keinen einzigen Platz bei einem chinesischen Börsengang 2023 ergattern konnten.

ChemChina, die mit der Übernahme von Syngenta im Jahr 2017 die bisher grösste Akquisition eines chinesischen Unternehmens im Ausland tätigte, hatte bereits früher versucht, den Basler Agrar- und Saatgutkonzern an die Börse zu bringen, wurde aber durch die Pandemie aufgehalten.

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