Die Finanzmärkte haben einen Einbruch hinter sich, die Inflation ist rekordhoch, weltweit steigen die Zinsen und der Krieg in der Ukraine hält unvermindert an. Doch reiche Anleger sehen nicht nur «Doom and Gloom».
Eine Mehrheit der reichen Anleger mit einem frei investierbaren Vermögen von mehr als 1 Millionen Dollar sind der Ansicht, dass es an den Finanzmärkten kurzfristig wieder bergauf gehen könnte. Das ist das Resultat der jüngsten Stimmungs-Umfrage der UBS.
59 Prozent der Befragten schätzen die kurzfristigen Aussichten für den Aktienmarkt optimistisch ein, heisst es in der am Mittwoch publizierten Studie «UBS Investor Sentiment». Vor drei Monaten lag dieser Wert bei nur 50 Prozent.
Regionale Unterschiede
Als Gründe für den Optimismus werden eine anhaltend starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, eine Normalisierung nach der Pandemie und die anhaltend guten Unternehmensergebnisse genannt.
Auffallend sind die regionalen Unterschiede. Die Anleger in Europa blicken trotz der Rekordinflation, der Energiekrise und des Krieges in der Ukraine am positivsten in die Zukunft: 69 Prozent gaben an, dass sie die Wirtschaft der Region in den nächsten 12 Monaten optimistisch einschätzen. Es folgte Asien mit 62 Prozent und das Schlusslicht bilden die US-Anleger, von denen nur 51 Prozent optimistisch für ihre Region sind.
US-Anleger rechnen mit Rezession
Die Risiken werden aber nicht ausgeblendet. Als Hauptsorgen werden Inflation, geopolitische Risiken und Rezession genannt. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten glaubt, dass eine Rezession bereits begonnen hat oder vor Ende 2022 eintreten wird. Besonders ausgeprägt ist die Rezessionserwartung in den USA und Japan (je 63 Prozent) sowie Grossbritannien (62 Prozent). Tief sind sie in China (29 Prozent), Mexico (36 Prozent) und Deutschland (38 Prozent).
Fast zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten für das nächste Jahr eine höhere Inflation, und fast die Hälfte hat ihre Ausgaben bereits gekürzt.
An der zwischen dem 28. September und dem 17. Oktober durchgeführten Umfrage nahmen den Angaben zufolge weltweit 2’913 Anleger mit einem investierbaren Vermögen von mindestens 1 Million Dollar teil.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.53%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.87%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.02%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.58%
