In der Schweiz sind die Konkurse von Firmen in den ersten zehn Monaten besonders in der Finanzbranche deutlich gestiegen. Spitzenreiter im regionalen Vergleich ist der Kanton Zug.

In den ersten zehn Monaten 2022 sind deutlich mehr Firmen bankrott gegangen als im Vorjahr. Im gesamten Jahr könnte die Zahl der Firmenkonkurse auf einen Höchststand klettern, wie die Inkassofirma Creditreform am Montag in einer Medienmitteilung bekanntgab.

Insgesamt gingen mit rund 5'500 Firmen 35 Prozent mehr als im selben Vorjahreszeitraum pleite. Verglichen mit den Werten aus den Vorkrisen-Jahren 2018 bis 2019 gingen 8 Prozent mehr Firmen unter. In der Corona-Krise selber war die Zahl der Konkurse, auch wegen umfassender Hilfsmassnahmen, noch deutlich gesunken.

Kanton Zug an der Spitze

Die Studienautoren vermuten, dass einige der nun insolventen Firmen schon vor der Krise in Schwierigkeiten waren und über die Krise durch staatliche Hilfen künstlich am Leben gehalten wurden. Überdurchschnittlich stark stiegen die Pleiten gemäss den Angaben in den Branchen Informatik, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen wie auch Maschinenbau.

Im regionalen Vergleich nahm die Zahl der Firmenpleiten in den Kantonen Zug (+63,1 Prozent), Luzern (+47,3 Prozent) und Schwyz (+32,6 Prozent) am meisten zu. Rückläufig waren die Konkurse in den Kantonen Wallis (-21,4 Prozent), Graubünden (-23 Prozent), Genf (-17 Prozent) und St. Gallen (-12,4 Prozent).

Vor neuem Jahreshöchststand

Für das Gesamtjahr erwartet Creditreform einen Höchststand bei den Insolvenzen. Mehr als 6'600 Unternehmen würden das Jahr nicht mehr überleben, heisst es weiter. 2021 meldeten im Vergleich dazu rund 5'100 Firmen Insolvenz an.

Ausserdem lag die Zahl der Neueintragungen von Firmen in den ersten zehn Monaten leicht unter dem Vorjahreswert (-1,2 Prozent). Für das Gesamtjahr erwartet Creditreform, das rund 49'000 Firmen neu registriert werden, was einem Rückgang von knapp 4 Prozent zum Vorjahr entspricht.

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