Wirtschaftliche Konvergenz: Folgen für Anleiheinvestoren

Wie sollen Fixed Income Anleger das aktuelle Umfeld einschätzen und ihre Portfolios positionieren, um Erträge zu erzielen?

Wir gehen davon aus, dass sich eine zyklische Konvergenz des Wachstums zwischen den USA und dem Rest der Welt fortsetzen wird. Auf langfristiger Ebene ist das Bild jedoch weniger klar, da die USA einerseits zwischen KI und fiskalischen Anreizen und andererseits dem Nachlassen des Vertrauens ihrer Partner hin- und hergerissen sind.

Die Einführung von Zöllen und die Neuordnung des globalen Handels durch die USA wirken sich weiterhin auf die Weltwirtschaft aus. Obwohl ihre volle Wirkung noch nicht zu spüren ist, gehen wir davon aus, dass die stagflationären Auswirkungen der Zölle auf die USA anhalten werden, da sich die Unternehmen an das restriktivere Handelsumfeld anpassen.

Dies würde sich auf das Konsum- und Investitionsverhalten auswirken und zu einer Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums führen, eine Rezession ist jedoch unwahrscheinlich, da fiskalische Anreize und die Politik der Fed dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Handels auszugleichen.

Im Gegensatz dazu verfügt Europa über ein besseres zyklisches Wachstumspotenzial, was vor allem auf die von Deutschland vorgeschlagenen fiskalischen Ausgabenpläne zurückzuführen ist. Diese Ausgabenerhöhung, die vor dem Hintergrund einer allgemeineren wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit in der Eurozone erfolgt, könnte den Inflationsdruck in der Region erhöhen und dazu führen, dass die EZB im nächsten Jahr die Zinsen erhöht.

Insgesamt deutet dies darauf hin, dass sich das globale Wachstum 2026 abschwächen, aber positiv bleiben wird und sich in der zweiten Jahreshälfte möglicherweise wieder beschleunigen könnte.

Die Weltwirtschaft steht an einem Wendepunkt. Viele Gewissheiten der letzten 40 Jahre scheinen nicht mehr zu gelten. Da das Wirtschaftswachstum konvergieren und sich die Geldpolitik auseinanderentwickeln könnte, rechnen wir mit einer Reihe interessanter Anlagechancen.

Wegen der derzeitigen Unsicherheit und der hohen Bewertungen bleibt aktives Management aber wichtig. Nach wie vor richten wir unsere Portfolios defensiv aus. Wir wollen Einzelwertchancen nutzen und die Entwicklungen genau im Blick behalten.

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