Bitcoin Suisse: Gewagter Ausblick für 2026 

Mit Prognosen ist es so eine Sache, insbesondere wenn es um Kryptowährungen geht. Dessen ist sich auch Peter Camenzind, CEO von Bitcoin Suisse, bewusst, wenn er sagt: «Eigentlich ist es erstaunlich, wie oft man Recht hat.» 

Für dieses Jahr sah das Unternehmen unter anderem den Bitcoin durch die zweite Präsidentschaft von US-Präsident Donald Trump im Aufwind und lag damit gar nicht schlecht. Mit der Aussage, der Bitcoin werde in diesem Jahr die Marke von 180’000 Dollar erreichen, wagte sich Bitcoin Suisse etwas gar weit aus dem Fenster hinaus.  

Unter dem Strich resultierte eine Trefferquote von 75 Prozent, was nicht schlecht ist, wie Dominic Weibel, Head of Research, an einem Medientermin in Zürich bemerkte. Allerdings lag man im Jahr davor noch besser mit einer Trefferquote von 80 Prozent.  

Fed auf 2 Prozent

Neues Jahr, neues Glück und an Zuversicht mangelt es Camenzind und seinem Team nicht. Bitcoin Suisse erwartet für 2026 ein Marktumfeld, das Digital Assets so stark begünstigt wie seit Jahren nicht mehr.

Insbesondere dürften die Impulse einmal mehr von den USA kommen. Bitcoin Suisse erwartet, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik 2026 schneller lockern wird als vielerorts erwartet. Das Analystenteam sieht den Leitzins bis Ende Jahr bei rund 2 Prozent. 

Bitcoin: 180’000 Dollar rücken näher

Daher rechnet das Unternehmen mit einer realwirtschaftlichen Erholung und einen spürbaren Liquiditätsimpuls. Dies dürfte laut den Analysten dem Bitcoin neuen Aufschwung bereiten. 

2025 war für die Digitalwährung kein einfaches Jahr: minus 30 Prozent im April, minus 35 Prozent im November. Trotzdem, so attestiert Bitcoin Suisse, sei das strukturelle Bullenmarkt-Signal stets intakt geblieben.

Live Abstimmung

Wird Bitcoin 2026 die Marke von 180'000 Dollar knacken?

Das Analystenteam hält denn Bitcoin derzeit für unterbewertet und erwartet für 2026 einen neuen Schub. Konkret: 

  • Neue Allzeithochs bereits in Q1
  • Ein Zyklushoch zwischen 150’000 und 180’000 Dollar
  • Ein temporärer Volatilitätsschub um die US-Midterms

Ethereum könnte laut Bitcoin Suisse 2026 bis zu 8’000 Dollar erreichen.

BTC klein 

Die Dynamik des BTC. (Grafik: Bitcoin Suisse)

Stablecoins: Das Duopol bröckelt 

Der Bericht sieht 2026 als Jahr, in dem die Dominanz von Tether (USDT) und Circle (USDC) bei den Stablecoins erstmals sichtbar zurückgeht. Die Gründe:

  • renditetragende Stablecoins ziehen zweistellige Milliardenbeträge an;
  • Fintechs, Banken und Plattformen lancieren eigene Stablecoins;
  • regulatorische Leitplanken trennen künftig strikt zwischen Zahlungs-Stablecoins (ohne Rendite) und renditebasierten Token-Modellen.

Der Marktanteil von USDT und USDC dürfte gemäss Prognose unter 75 Prozent fallen.

Stablecoins klein 

Stablecoins gewinnen als Zahlungsmittel an Bedeutung. (Grafik: Bitcoin Suisse)

Bitcoin muss quantensicher werden

Im Weiteren sieht Bitcoin Suisse in 2026 einen technologischen Wendepunkt. Ein zentrales technologisches Risiko rückt klarer ins Bewusstsein: Quantum Readiness, also den Schutz vor quantenbasierten Angriffen. 

Rund 6,7 Millionen BTC, darunter Satoshis frühe Bestände, liegen in Adressformaten, die langfristig für Quantenattacken anfällig wären. Laut Bitcoin Suisse wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Community 2026 auf den Rahmen für ein Upgrade wie BIP-360 einigt – ein Schritt, der die grösste Sicherheitsumstellung in Bitcoins Geschichte darstellen würde.