Eine aktuelle Studie aus den USA beweist: Reichtum macht nicht nur glücklich, sondern man wird mit mehr Einkommen offenbar auch älter.

Bücher darüber gibt es zu zuhauf. Und sie klingen gut: «Mit sich selbst befreundet sein» oder «Glück – Alles, was Sie darüber wissen müssen».

Auch Forscher haben wieder einmal über Glück nachgedacht, schreibt die American Psychological Association in einer Mitteilung. Psychologen der Universität Illinois befragten sieben Jahre lang über 800'000 Menschen in 135 verschiedenen Ländern über ihr subjektives Wohlbefinden.

Glück und Einkommen – das Paradoxon

Ein Fazit der Studie lautet, dass steigendes Einkommen einer der Schlüsselfaktoren zum weltweiten Glück der Menschen ist. Psychologe Ed Diener und sein Team relativieren jedoch, dass in einem Land, in dem das Pro-Kopf-Einkommen besonders hoch ist, die Menschen bekanntlich nicht unbedingt glücklicher sein müssen.

Denn das Bruttoinlandprodukt pro Kopf hat gemäss der Studie, die im prestigeträchtigen «Journal of Personality and Social Psychology» erschienen ist, nicht so viel Einfluss auf das Glücksgefühl einer durchschnittlichen Person. Auch zahlreiche andere empirische Studien belegen dies.

Ja, aber...

«Wir haben herausgefunden, dass steigendes Einkommen zu steigendem Glück führt. Aber es hängt davon ab, ob die Menschen optimistisch leben und nicht unrealistischen Wunschträumen hinterher jagen», sagt Glücksexperte Diener. So gesehen sei das Einkommen hilfreich, aber nur unter bestimmten Umständen.

«Wenn die Menschen mehr Geld verdienen, können sie glücklicher werden. Aber wenn sie ständig enttäuscht sind, weil sie erwarten, noch mehr Geld zu verdienen, dann verhelfen steigende Einkommen nicht zu mehr subjektivem Wohlbefinden.»

Einkommen verhilft zu positiven Gefühlen

Die US-Forscher konnten ausserdem mit den erhobenen Daten feststellen, dass ein erhöhtes Haushaltseinkommen sogar die Lebensdauer der Menschen verlängert. Aber nicht nur das: Erhöhtes Einkommen führe offenbar auch zu mehr positiven Gefühlen.

Aber schon der US-Psychiater Thomas Szasz wusste um die Schwierigkeit des Begriffs Glück und formulierte treffend: «Glück ist ein imaginärer Zustand, den früher die Lebenden bei den Toten vermutet haben, und heute im Allgemeinen Erwachsenen den Kindern und diese den Erwachsenen zuschreiben».