Eine internationale Umfrage der Schweizer Grossbank UBS unter wohlhabenden Privatpersonen deckt deren Ängste auf – aber auch deren Hoffnungen.

Terroranschläge, die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA oder das britische Votum für den Austritt aus der Europäischen Union – das sind nur drei Ereignisse welche die Welt im letzten Jahr erschütterten. Und diese schlugen auch auf das Gemüt der Reichen.

So sind 82 Prozent der Millionäre in sieben Ländern der Welt der Ansicht, dass sie momentan die «unberechenbarste» Periode aller Zeiten durchleben. In der Schweiz sind es 77 Prozent – und damit weniger als in jedem anderen Land. Dies geht aus einer am Mittwoch publizierten Umfrage der UBS hervor.

Emotionen dominieren die Fakten

Weiter ergab die Studie, dass sich die Reichen durch kurzfristige Risiken ablenken lassen und unter der übermässigen Informationsflut leiden. So sind drei Viertel der über 2'800 Befragten der Ansicht, dass Emotionen derzeit mehr Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung haben als Fakten, und mehr als acht von zehn sagen, das globale Finanzsystem sei eine Ursache für weltweite Unsicherheit.

Mit Blick auf die Schweiz bereiten die Immobilienpreise und die Einwanderung die grössten Sorgen (siehe Grafik).

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Die Volatilität des Franken bereitet 70 Prozent der Befragten Schweizer Sorge. Und drei Viertel sagen, die Volatilität an den Devisen- und Aktienmärkten hielten sie von aktiveren Investments ab.

Vertrauen auf den Instinkt

Hinsichtlich der Verbesserung der persönlichen Finanzlage überwiegt hingegen die Zuversicht. Demnach rechnen 58 Prozent der Schweizer mit einer Verbesserung ihrer Finanzlage in den nächsten zwölf Monaten. Das ist der zweihöchste Wert nach Mexiko (siehe Grafik). Knapp zwei Drittel der Schweizer sind überdies optimistisch ihre langfristigen finanziellen Ziele zu erreichen.

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Auch interessant: Bei den Anlageentscheidungen vertrauen die Reichen mehrheitlich auf ihren eigenen Instinkt. Mehr als jeder achte befragte Schweizer ist der Überzeugung, die finanziellen Risiken, die sich aus unsicheren Ereignissen ergeben, richtig einschätzen zu können– das ist die dritthöchste Quote aller Länder in der Untersuchung (siehe Grafik). 

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Ganz nach dem Motto «Nur Bares ist Wahres» beurteilen 79 Prozent der wohlhabenden Schweizer Barmittel als sichere Option, während 78 Prozent Vertrauen in den Heimmarkt und physische Vermögenswerte haben.

Die UBS befragte über 2'800 Millionäre mit einem investierbaren Vermögen von mindestens 1 Million Dollar an sieben Märkten (Hongkong, Japan, Singapur, Mexiko, Italien, Schweiz und Grossbritannien). Dazu zählten 400 Millionäre in der Schweiz.