Gebaut im Jahr 1830 in Vandoeuvres bei Genf und nun frisch renoviert: Das Landhaus der italienischen Barilla-Erben verrät seinen Wert nicht auf Anhieb.
Riccardo Barilla und seine Frau Sandrine realisierten erst nach Abschluss der vierjährigen Renovation, dass sie in dem Haus in Vandoeuvres, einem reichen Vorort von Genf, nicht leben wollen würden. «Meine Frau und ich hatten, als wir mit der Renovation im Jahr 2013 begannen, gar nicht bedacht, dass unsere Kinder erwachsen werden», sagte Barilla zur Nachrichtenagentur «Bloomberg».
«Wir sahen uns plötzlich mit zwei Hunden und einer Katze alleine auf dem riesigen Anwesen.» Und sie hätten sich eingestanden, dass sie eigentlich nach Italien zurück wollten. Darum ist dieses Anwesen, ein Landhaus plus Gästekomplex und umgebaute Stallungen mit gut 40'000 Quadratmeter Umschwung, nun zu kaufen. Für 70 Millionen Franken.
40 Jahre lang unberührt
Wem der Name Barilla wegen des gleichnamigen italienischen Teigwaren-Konzerns etwas sagt, liegt goldrichtig. Riccardo Barilla ist der Enkel des gleichnamigen Firmengründers. Seine Eltern waren, nachdem sie ihre Anteile an Barilla verkauft hatten, 1975 in die Schweiz gezogen, wo sie das Anwesen kauften und anschliessend annähernd 40 Jahre lang lebten.
Riccardo Barilla erbte das Haus in einem leicht heruntergekommenen Zustand. «Es gab nicht überall Elektrizität, das Heizungssystem war ein Dinosaurier und das Dach nicht isoliert», sagt er.
Den Umbau ging das Ehepaar gründlich an. Zunächst holten sie die Erlaubnis, das Grundstück in drei Zonen einzuteilen. Die Renovation selber betraf dann jede einzelne Struktur des Anwesens – was von aussen betrachtet erstaunt, ist es doch dasselbe dreistöckige Landhaus aus dem Jahr 1830 geblieben.
Alte Bausubstanz hervorgeholt
Innen haben die Barillas die Infrastruktur komplett modernisiert und auch einen Lift eingebaut, gleichzeitig aber die alte Bausubstanz wieder hervorgeholt.
Neben Keller (laut Barilla geeignet für Wein, Fitness oder Heimkino) und einem offenen Dachgeschoss, das Raum für vier weitere Zimmer bietet, verfügt das Haus nun über neun Schlafzimmer und Wohnraum von über 2'000 Quadratmeter.
Die alte Scheune baute Barilla in ein Gästehaus mit Küche und Garage um, die Ställe sind nun Apartments für die Bediensteten.
Der wahre Wert liegt aber im Grundstück selber. Das Haus ist umgeben von über 100-jährigen Eichenbäumen. «Solche Bäume kann man nicht kaufen», so Barilla.
