Ein neuartiges Taxi will die Wasserwege erobern. Der Prototyp wurde kürzlich auf dem Léman getestet – und machte dort wohl auch Genfer Banker neugierig.

Mit zunehmender Geschwindigkeit hebt sich die eiförmige Kapsel aus dem Wasser und gleitet auf drei Finnen durch den Genfer See (siehe Video, unten). Rund drei Monate lang dauerte die Testphase im Genfer Seebecken, wie die französische Tageszeitung «Le Dauphiné» (Artikel bezahlpflichtig) kürzlich berichtete.

Entwickelt wurde das Wassertaxi namens Seabubbles vom gleichnamigen französischen Start-up, in dem viel Segel- und Surf-Know-how steckt. Gegründet haben das Unternehmen nämlich zwei Profisportler, der Franzose Alain Thébault der Schwede Anders Bringdal. Letzterer ist vierfacher Weltmeister im Windsurfen, Thébault zweifacher Weltrekordhalter im Speed-Segeln.

Kein Spuckbeutel nötig

Ganz so schnell schwebt Seabubbles indes nicht über die Gewässer. Das Taxi mit Elektroantrieb erreicht eigenen Angaben zufolge maximal 28 Kilometer pro Stunde, die Reichweite beträgt 40 Kilometer. Bis zu fünf Personen bietet das Gefährt Platz und lässt sich in ein Cabrio verwandeln.

Da es auf Kufen fährt und somit nicht schaukelt, wird niemand Seekrank. Das hat auch den Vorteil, dass es selber kaum Wellen produziert – in der italienischen Küstenstadt Venedig wäre das etwa ein grosser Pluspunkt.

Bald auf dem Zürichsee zu sehen?

Derzeit suchen die Entwickler Käufer für ihre Seabubbles. Was das Wassertaxi kostet, darüber finden sich indes keine Angaben.

Denkbare Abnehmer sind Finanzmetropolen, die an Gewässer liegen, wie beispielsweise London, Paris, Hongkong, aber auch Zürich. Anstatt sich ums chronische überlastete Seebecken zu quälen, würde die Fahrt vom Bürkliplatz zum Seefeld wenige Minuten dauern. In fünf Jahren will das Gründer-Duo ihre Wassertaxis über den Gewässern von 50 Städten weltweit schweben sehen, wie es weiter hiess.