Rigide Regeln fürs Damenschuhwerk sind im Swiss Banking kaum mehr zu finden. Umso drängender ist die Frage, was als Absatz zu empfehlen ist.

Das waren noch Zeiten. 2010 legte die UBS in einem 44-seitigen Dresscode nicht nur fest, welche Schuhe Bankerinnen tragen durften. Sondern auch, wie oft diese zu lüften wären. Seit der legendären Grossbanken-Stilfibel ist der Schuhknigge im Swiss Banking aber arg ausgefranst.

Während die Liechtensteiner Bank Frick ihren Mitarbeitenden unlängst gleich selber Turnschuhe schenkte (Bild unten), ziehen sich die grossen Schweizer Häuser auf Gemeinplätze zurück.

Frick 500

Schwarz in der Kundenzone

Gegenüber dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» forderte die Grossbank Credit Suisse etwa von ihren Mitarbeitenden ein «gepflegtes» Auftreten. Die Privatbank Julius Bär drängte auf eine «den Kunden angemessene» Bekleidung. Nur die UBS geht heute noch so weit, wenigstens in der Kundenzone schwarzes Schuhwerk zu vorzuschreiben.

Der neue Spielraum kann befreiend wirken – aber auch für Verunsicherung über den richtigen Auftritt sorgen. Denn was ist mit «angemessen» oder «gepflegt» genau gemeint? Die Krux rund ums Tenue ist bei Bankerinnen besonders gross, wie finews.ch bereits analysierte. Und mit den falschen Schuhen lässt es sich sprichwörtlich ins Fettnäpfchen treten.

Gegenüber der deutschen «Wirtschaftswoche» hat dazu Katharina Starlay, Mitglied im Deutschen Knigge-Rat, Klartext gesprochen. Wenn nicht fixe Vorschriften über den Damenschuh bestimmen, dann die Ästhetik und die Statik.

Es geht, was «geht»

Will heissen: Passend ist zum Einen, was elegant wirkt. Und das sind laut der Knigge-Rätin nicht unbedingt hohe, sondern schmale Schuhe. Modelle der Wahl sind im Business Ballerinas, auch manche Loafer oder Halbschuhe.

Bei High Heels hingegen geht, was «geht»: Absätze im Geschäftsalltag sollten nur so hoch sein, wie sie in ihnen gut gehen kann. Denn der Auftritt leidet, wenn die Statik nicht sicher ist, so die Stilexpertin weiter. Breitere und tiefere Absätze böten hingegen den Vorteil, dass man nicht bei jedem Schritt an sie denken müsse.

Das hilft, sich bei der Arbeit auf die Arbeit zu konzentrieren.