Die Corona-Pandemie hat die Hotellerie hart getroffen. Doch selbst in diesen schwierigen Zeiten gehen neue, höchst originelle Häuser auf: etwa eine ehemalige Bank, ein Hideaway in der Wüste oder ein Palast auf einer Privatinsel – alles für ein perfektes Wochenende.

Von Artur K. Vogel, freier Autor

Im Jahr 2019 wurden 1,5 Milliarden Touristenunterkünfte verbucht. Seit zehn Jahren schon hatte die weltweite Reisebranche ein Rekordjahr nach dem andern erlebt. Deshalb schossen an allen Ecken der Welt neue, luxuriöse Hotelprojekte aus dem Boden.

Dann kam Covid-19 und mit der Pandemie der radikale Einbruch im Tourismus. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Im Hinblick auf ein Abflachen der Pandemie und eine Erholung des Marktes sollen viele neue Luxushotels trotzdem eröffnet werden, wie die folgenden Beispiele zeigen, einige allerdings später als ursprünglich geplant.

Ob man tatsächlich dahin reisen kann, steht allerdings in vielen Fällen noch in den (fünf) Sternen.

Aug in Aug mit den Gorillas

Gorillas Nest 514

Reisende, die Ruandas Berggorillas begegnen möchten, können unter mehreren neuen Luxus-Lodges wählen. Die opulenteste ist das Anfang 2020 eröffnete «Gorilla’s Nest» der südafrikanischen Gruppe One&Only.

Bungalows mit insgesamt 21 Zimmern und Suiten sind in die verschwenderische Landschaft gebettet. Die Ausstattung verbindet afrikanische Textilien und Kunst mit modernen Möbeln. Doppelzimmer ab 3'700 Franken pro Nacht; Suiten für zwei bis vier Gäste ab 4'700 Franken pro Nacht

Schlafen wie ein Banker

Riggs 5143

Einst war die Riggs Bank das führende Geldinstitut der US-Hauptstadt Washington. Doch 2005, nach einer Reihe von Skandalen, war Schluss. Im imposanten, mehr als hundertjährigen Bankgebäude hat sich das Hotel «Riggs» einquartiert und schwelgt in weitläufigen, eleganten Räumlichkeiten im Art-Déco-Stil.

Der ehemalige Tresorraum im Untergeschoss fungiert als Cocktailbar. Doppelzimmer ab 250 Dollar die Nacht.

Amerikanisches Ass in Japan

Ace Hotel Kyoto 514

Vor 20 Jahren entstand in Seattle das erste «Ace»-Hotel, eine Mischung aus Industriedesign und Eleganz. Inzwischen besitzt die Gruppe neun Häuser in den USA sowie in Toronto und London. Das zehnte ist dieses Jahr in der japanischen Stadt Kyoto eröffnet worden.

Das «Ace Hotel Kyoto» mit 213 Zimmern ist das Herzstück des sanierten Shinpukan, des fast 100-jährigen Telefongebäudes von Kyoto. Doppelzimmer ab umgerechnet 250 Franken die Nacht.

Modernes Architekturmuseum

ME Melia Hotel 514

Dubai zählt mehr als 500 Hotels, davon ein gutes Fünftel mit fünf Sternen. Um hier aufzufallen, muss man etwas Besonderes bieten. Das gelingt der spanischen Meliá-Hotelkette mit ihrem «ME Dubai», das im März 2020 eröffnet wurde.

Zum einen bietet der Opus Tower, in den das Hotel mit 93 Räumen auf 19 Stockwerken integriert ist, spektakulärste Architektur: ein Würfel mit einem zentralen Hohlraum, entworfen von der 2016 verstorbenen, britisch-irakischen Architektin Zaha Hadid. Dass es im Opus Tower 15 Restaurants gibt, wird Feinschmecker freuen. Doppelzimmer gibt es ab 470 Franken die Nacht.

Wellness in der Wüste

Six Senses 514

Die israelische Negev-Wüste bildet den dramatischen Hintergrund für das jüngste Projekt der auf Wellness spezialisierten Gruppe Six Senses. Die 60 Suiten und Pool-Villen des «Six Senses Shaharut», das im Dezember 2020 eröffnet werden soll, sind aus lokalen Materialien gebaut und mit Möbeln einheimischer Handwerker ausgestattet.

Ein mediterranes Restaurant, eine Pool-Bar und ein Restaurant im Beduinen-Zelt bieten kulinarische Erlebnisse. Für Wellness und Bewegung sorgen ein weitläufiger Spa-Bereich, ein Yoga-Studio, Dünen-Trekking und ein Wüsten-Aktivitätszentrum.