Der deutsche Milliardär und Investor August von Finck junior ist in Uruguay Opfer eines millionenschweren Diebstahls geworden.

In einer dreisten Aktion wurden dem deutschen Unternehmer aus seinem Schlafzimmer 17 Goldbarren sowie 1'000 Krüger-Rand-Goldmünzen im Gesamtwert von 2,5 Millionen Dollar gestohlen, wie die Zeitung «El País» (Artikel kostenpflichtig) diese Woche meldete.

Der Diebstahl in Uruguay, der in zwei Etappen verlief, ereignete sich zwischen Anfang Juni und Ende Juli, wurde aber erst jetzt aufgrund der fortgeschrittenen Ermittlungen und der Verhaftung und Verurteilung von insgesamt 11 Personen publik.

Ins Schlafgemach vorgedrungen

Am 6. Juni 2021 drangen die Diebe in die Ranch in der Küstenregion des Landes ein, wo sie bis ins Schlafgemacht von Fincks vordrangen. Dort bewahrte der Milliardär einen Teil seines Vermögens sowie wichtige Geschäfts- und Familiendokumente in einem Tresor auf. Die Eindringlinge waren mit Werkzeug und Instrumenten ausgerüstet, die sie für das Öffnen des Tresors und zur Flucht benötigten.

«Beim ersten Mal hielten sich die Täter nur wenige Minuten im Raum auf, trotzdem gelang es ihnen das Eisenschloss des Tresors zu entfernen», sagte die Staatsanwältin von Carmelo, Eugenia Rodríguez, die mit den Ermittlungen zu dem Raubüberfall beauftragt ist. In der Folge liessen sie die verwendeten Instrumente im Raum zurück.

Intensive Ermittlungen

Am 26. Juli 2021 drangen sie erneut in den Raum vor und bemächtigten sich der Goldbarren und Krüger-Rand-Münzen im Tresor. Die Goldbarren und Münzen im Wert von insgesamt 2,5 Millionen Dollar waren bei einer deutschen Bank abgehoben worden. August von Finck besitzt sowohl die in Zürich ansässige Von Roll Bank als auch den deutschen Gold- und Edelmetallhändler Degussa, der auch in der Schweiz vertreten ist.

Erst nach intensiven Ermittlungen gelang es den Behörden, die Bande zu zerschlagen respektive 11 Personen festzunehmen, die in der Folge von der uruguayischen Justiz verurteilt wurden. Von der Beute fehlt jedoch bis heute jede Spur.

In Schweizer Unternehmen investiert

Der 91-jährige August von Finck junior, der seinen Wohnsitz auf Schloss Weinfelden im Kanton Thurgau hat, ist eine in vielfacher Hinsicht schillernde Persönlichkeit. Von seinem gleichnamigen Vater erbte er ein Milliardenvermögen, das er in verschiedene Firmen sowie in Edelmetalle investierte. Bekannt sind unter anderem seine, teilweise früheren Beteiligungen an Schweizer Unternehmen wie SGS, Lonza oder Oerlikon. Er besitzt auch die Hotelgruppe Mövenpick.

Für Aufsehen sorgten vrschiedenltich seine ausgeprägt politisch-konservative Haltung sowie seine Unterstützung von rechts-populistischen Kreisen und Parteien. Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzte sein Vermögen zuletzt auf 8,7 Milliarden Dollar.