Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung steigt stetig an. Die Uno geht davon aus, dass es bis 2050 über zwei Milliarden Menschen geben wird, die 60 Jahre oder älter sind. Zum Vergleich: 2017 waren es 962 Millionen. 

Tatsächlich wächst die Gruppe der Rentner schneller als jede jüngere Altersgruppe. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Gesellschaft und unsere Volkswirtschaften. Es schafft Chancen für Unternehmen und Investoren, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich.

Von der Europäischen Kommission (EK) durchgeführte Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Gesundheitssektor aufgrund dieses demografischen Wandels ein hohes Wachstumspotenzial aufweist. Zwei Drittel des europäischen Gesundheitsbudgets oder mehr als 300 Milliarden Euro werden bereits für Patienten ab 50 Jahren ausgegeben und diese Ausgaben nehmen stetig zu.

Steigende Gesundheitskosten

Bis 2025 rechnet die EK damit, dass auf diese Bevölkerungsgruppe drei Viertel aller Gesundheitsausgaben entfallen – ein Wert von 465 Milliarden Euro. Der Grund ist, dass viele kostenintensive Krankheiten mit dem Alter zusammenhängen. Darunter Diabetes, bestimmte Arten von Krebs, Herzversagen oder Gedächtnisverlust.

Auf den ersten Blick macht es deshalb Sinn, daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass Krebsmedikamente und auf Demenzpflege spezialisierte Pflegeheime eine glänzende Zukunft vor sich haben.

Krankheiten verhindern statt hohe Behandlungskosten

Um die Chance auf nachhaltiges Wachstum zu nutzen, reicht es jedoch nicht aus, dass sich ein Unternehmen einfach an den demografischen Trend der Alterung dranhängt. Während die Rentner von heute ausgabenstarke Verbraucher sind, bezahlen sie den Grossteil der Kosten, die im Laufe des Lebens für die Gesundheit aufgewendet werden, nicht aus ihrer eigenen Tasche.

Die Rechnung wird von Versicherungsgesellschaften und – in weiten Teilen – vom Staat übernommen. Und die Regierungen beginnen unter der zunehmenden Kostenlast zu ächzen. In einigen Jahren mögen sie vielleicht einfach das Geld haben, um einen Alzheimer-Patienten so zu versorgen, wie wir es uns heute wünschen.

Aktuelle Reformvorschläge

In den vergangenen Jahren rückte diese Diskussion in den Vordergrund. Man denke nur an die anhaltende öffentliche und stark politisierte Debatte über die Preise verschreibungspflichtiger Medikamente in den USA, die von Hilary Clinton losgetreten wurde, als sie 2015 für das Präsidentenamt kandidierte.

Während wir nicht sicher sind, ob die aktuellen Reformvorschläge bezüglich der Medikamentenpreise am Ende, wenn die Regierung die Gesundheitskosten insgesamt in den Griff bekommen will, etwas bewirken, so hat die öffentliche Aufregung zumindest gezeigt, dass das Thema den Wählern am Herzen liegt.

So zugänglich wie möglich

Was wir als gegeben ansehen, ist, dass es eine zunehmende Rücknahme bei der Aufstockung der ohnehin schon hohen Kostenlast, die vom Gesundheitssystem ausgeht, geben wird. Tatsächlich beruhte unsere eigene Messung der Innovationskraft schon immer nicht nur auf dem klinischen Nutzen für den Patienten, sondern auch auf der Fähigkeit und der Fokussierung eines Unternehmens auf die Reduzierung der Gesamtkosten und der Verringerung der Ungleichheit beim Zugang zu medizinischer Versorgung.

Einfacher ausgedrückt: Unternehmen suchen nach Medikamenten, mit denen ein Patient auf andere Behandlungen verzichten kann oder die den Ausbruch einer kostenintensiven Krankheit verzögern oder verhindern, und das alles während zugleich die Medikamente so vielen Menschen wie möglich zugänglich sind.

Investieren in Innovation

Bei Lombard Odier Investment Managers wollen wir mit unserer Golden Age Strategie in Unternehmen investieren, die langfristig Bestand haben. Qualitativ hochwertige Unternehmen, die für sich und ihre Aktionäre Mehrwert schaffen.

Unternehmen, die Fallstricke und Risiken, durch die sie jeden Tag etwas weniger toleriert werden, vermeiden, die also zum Beispiel ihre Angestellten oder weniger begünstigte Patientengruppen mit Geringschätzung behandeln. Und Unternehmen, die über Mittel verfügen, um einige der Herausforderungen, die mit Megatrends wie einer alternden Bevölkerung verbunden sind, zu meistern – im Fall einer alternden Bevölkerung zuallererst steigende Gesundheitskosten.

Massgeschneiderte Medizin als Lösung?

Bei Lombard Odier Investment Managers glauben wir, dass beispielsweise gezieltere Behandlungen die Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente senken können. Indem sichergestellt wird, dass ein Medikament nur jenen Patienten verabreicht wird, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es wirkt.

Wir sind der Ansicht, dass Medikamentenhersteller vermutlich zunehmend nur dann bezahlt werden, wenn das Medikament bei einem Patienten wirkt oder – um noch einen Schritt weiter zu gehen – in Raten bezahlt werden, ein wenig wie beim Fahrzeug-Leasing. Dies steht in starkem Gegensatz zu den grossen Blockbuster-Medikamenten der Vergangenheit, die tendenziell ausgegeben wurden ohne zu viele Fragen zu stellen.

Klarer Fokus

Es ist jedoch auch nicht immer die ideale Lösung, personalisierte Therapien auf die Spitze zu treiben. Die Anpassung einer Behandlung an die individuelle genetische Ausstattung eines Patienten führt beispielsweise häufig zu Wartezeiten, Kosten und hohen Hürden beim Zugang und der Erschwinglichkeit.

Lombard Odiers Golden Age Strategie sucht nach innovativen Unternehmen mit einem klaren Fokus auf den Patienten, die Gesamtkosten und die Zugänglichkeit. Eine alternde Bevölkerung ist einer der heutigen Megatrends, der uns bei Lombard Odier Investment Managers dazu zwingt, eine Reihe etablierter Normen zu überdenken.

Neue Herausforderungen erfordern neue Lösungen, und das Gesundheitswesen ist ein Schlüsselbereich, in dem das dringende Problem der steigenden Kosten eine Vielzahl spannender Innovationen und Investitionsmöglichkeiten schafft.


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