Vor wenigen Tagen war es wieder soweit: «Top-Banker stalkt hübsche Kollegin», lasen wir da. Der «Blick» hatte irgendwo im Internet ein Liebesdrama aus der Londoner Bürowelt aufgegabelt – doch der genauere Blick in die Story ergab: Der Mann, der hier wegen seiner Aufsässigkeit vor Gericht landete, ist bei JP Morgan gerade mal Associate. 

Aber macht nichts. Schon wenige Tage zuvor hatte der «Blick» einen nicht weiter bekannten Bankangestellten zum «Top-Banker» gemacht: Denn der war in ein Raserrennen am Zürichsee verwickelt gewesen. Und Ende Oktober konnte man lesen, das der Maserati eines «Top-Bankers» gestohlen worden war: Das Klau-Opfer ist ein UHNWI-Berater der CS in der Region Innerschweiz.

Die tollste Schlagzeile über diese legendären Hochfinanz-Figuren stammt von Mitte November: «Top-Banker bei Einbruch verhaftet!» Dass der Verhaftete seit 2006 nicht mehr auf der Bank arbeitete, war dabei ein Detail, und im übrigen war der gestrauchelte Ex-Finanzmann selbst auf seinem Karrierehöhepunkt ein paar Etagen unterhalb von Lloyd Blankfein oder Brady Dougan: Er war Vizedirektor bei der Tessiner Kantonalbank.

Wir lernen: Wer in der Finanzbranche arbeitet und zum Top-Banker aufsteigen will, kann einfach etwas ausfressen, das ihn in den «Blick» bringt.

Dumm nur, dass er es dort nicht unbedingt mit Top-Journalisten zu tun bekommt.