Beihilfe zur Steuerhinterziehung sei bei Schweizer Banken früher üblich gewesen, sagte unlängst Bankier Otto Bruderer. Die Amerikaner lässt das ziemlich kalt. 

Es war bei der Anhörung vor Gericht in den USA, als der ehemalige Wegelin-Teilhaber Otto Bruderer erklärte, die Beihilfe zur Steuerhinterziehung bei Kunden sei für viele Schweizer Banken üblich gewesen.

Diese Aussage löste hierzulande bekanntlich einen Sturm der Entrüstung aus, der darin kumulierte, dass CVP-Parteipräsident Christophe Darbellay den Bankier Bruderer als «Verräter» taxierte. Auf eine Klage gegen Darbellay verzichtete Bruderer dann. Und offenbar hat man sich stillschweigend nun gefunden.

Schon lange gewusst

Jenseits des Atlantiks hat das Statement Bruderers kaum hohe Wellen geschlagen. Laut Steueranwalt Scott Michel von der Washingtoner Kanzlei Caplin & Drysdale handelt es sich bei der Aussage «nur um eine Binsenwahrheit», wie die Branchenzeitschrift «Schweizer Bank» den Anwalt zitiert.

Bei der US-Justiz sei man durch die Analyse der Aussagen von Tausenden von geständigen Steuerflüchtlingen schon lange zu diesem Schluss gekommen, so Michel weiter.

Aussage nicht weiter verwendbar

Ausserdem liesse sich die Aussage Bruderers nicht weiter im Steuerstreit gegen andere Schweizer Finanzinstitute instrumentalisieren, da es sich um eine persönliche Einschätzung und daher um «Informationen aus zweiter Hand» handle, ergänzte David Rosenbloom, ein Kanzleikollege Michels gegenüber der «Schweizer Bank».

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