Nach einem Fake-Tweet über einen Anschlag im Weissen Haus brach die US-Börse kurz ein. Nicht zum ersten Mal manipulierte eine Kurznachricht die Börse. Hier krasse Fälle.

«Zwei Explosionen im Weissen Haus, Barack Obama ist verletzt» – Diese Nachricht sorgte am Dienstag (23. April) für einige Schreckminuten. Der Ursprung: Die Nachrichtenagentur AP. Doch die Meldung war falsch, der AP-Twitter-Account war von Hackern eingenommen, die die Ente verbreiteten.

ap

Dennoch: Innerhalb von drei Minuten verlor der S&P-500-Index nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters vorübergehend 136,5 Milliarden Dollar an Wert und erholte sich dann schnell wieder. Kurz legten auch die US-Staatsanleihen deutlich zu.

Darin sehen Experten ein weiteres Zeichen, wie gross der Einfluss neuer Medien auf die Märkte inzwischen ist. Aber es ist nicht das erste Mal, dass ein simpler Tweet an der Börse Reaktionen auslöste.

Broker Josh Brown twitterte kürzlich live von einer Lunch-Veranstaltung mit Investor Jeff Grundlach, wie das Internetportal «Business-Insider» berichtet. Dort sagte dieser offenbar, er würde die Fast-Food-Kette Chipotle Shorten. «Gourmet-Burrito ist ein Oxymoron», so der Tweet weiter. Die Papiere von Chipotle verloren sofort an Wert – gewannen aber auch schnell wieder.

chipotle

Auch Star-Investor Bill Gross von Pimco ist bekannt für seine Tweets. Er kündigte am 3. April per Twitter vermeintlich einen «Haircut» in Portugal an – portugiesische Staatsanleihen verloren sofort massiv an Wert.

pimco

Dass Tweets in kürzester Zeit so heftige Reaktionen auslösen, ist laut Branchenexperten ein Zeichen dafür, dass Handels-Roboter tatsächlich auch Twitter lesen. «Die Roboter haben keine Handel ausgelöst, sondern sie eher gestoppt. Daher kam es zum Crash», erklärt eine Handelsfirma gegenüber dem Wirtschaftssender CNBC.

Das führt aber auch dazu, dass solche Flash- oder in diesem Fall auch Hash-Crashes immer häufiger werden dürften. Wie ein Händler einer grossen US-Bank gegenüber CNBC erklärte, sei das ein Grund, weshalb sich die Branche bereits Gedanken über mögliche Schutzfunktionen mache, die derartige Auswirkungen von Falschmeldungen verhindern.

 

 

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