Die Konzernspitze habe gewusst, dass UBS-Leute in den USA deliktische Aktivitäten begingen: Kronzeuge Bradley Birkenfeld will in der Schweiz auspacken.

Bradley Birkenfeld will Vorwürfe gegen den ehemaligen UBS-Präsidenten Peter Kurer vorlegen. Der frühere UBS-Kundenberater, in den USA angeklagt wegen Mithilfe zum Steuerbetrug, äusserte sich gegenüber der Genfer Zeitung «Le Temps». 

«Ich will den Schweizern sagen, dass nicht ich es war, der das Huhn mit den goldenen Eiern erlegt hat», sagte Birkenfeld. Oder anders: Die Verantwortung für die Angriffe aufs Bankgeheimnis liege in den oberen Etagen der UBS. Namentlich nannte Birkenfeld Peter Kurer, der in der entscheidenden Phase der Rechtsübertretungen in den USA Chief Legal Counsel der Grossbank war, ferner Wealth-Management-Chef Raoul Weil und Wealth-Management-Americas-Chef Martin Liechti.

Birkenfeld erklärte sich bereit, durch Aussagen und Dokumente, die sich in seinem Besitz finden, zu einer Untersuchung gegen das ehemalige UBS-Management beizutragen. Seine Unterlagen belegten, dass Spitzenleute der UBS von deliktischen Handlungen ihrer Untergebenen in den USA wussten – und dass sie nichts unternahmen. Kurer nannte solche Verdächtigungen unbegründet.

Birkenfeld sagte weiter, er wolle seine Dokumente einer öffentlichen Person in der Schweiz übergeben; als Möglichkeit nannte er dabei den SP-Präsidenten Christian Levrat.

«Wie kann man es erklären, dass (Raoul) Weil, (Martin) Liechti und (Peter) Kurer hinauskommt, während ich als einziger verurteilt werde?», schrieb er offenbar gestern in einem Mail an «Le Temps». Bradley Birkenfeld wird voraussichtlich morgen verurteilt, ihm drohen rund 30 Monate Gefängnis. 

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