Die in Zahlungsschwierigkeiten steckende Valartis Gruppe hat eine Käuferin für ihre österreichische Tochtergesellschaft gefunden. Damit hofft die Schweizer Finanzgruppe, den finanziellen Engpass zu überbrücken.

Die Valartis Bank (Austria) könnte bald in der Hand der Wiener Privatbank SE sein. Die Wiener wollen im Rahmen eines Asset Deals den Bankbetrieb der Valartis Bank (Austria), deren Beteiligung an einer Kapitalanlagegesellschaft sowie eine Liegenschaft in der Rathausstrasse 20, Wien, erwerben, wie das Finanzinstitut am Freitag mitteilte.

Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung wurde unterzeichnet. Der vereinbarte Kaufpreis werde bei 13 Millionen Euro liegen. Die Transaktion stehe noch unter Vorbehalt entsprechender Organbeschlüsse beider Parteien, sowie der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden. Sollte die Transaktion erfolgreich abgeschlossen werden, entstünde ein neues Bankinstitut mit einer Bilanzsumme von rund 500 Millionen Euro, hiess es weiter.

Knapp bei Kasse

Die Valartis Group hatte Anfang der Woche für Aufsehen gesorgt, wie auch finews.ch berichtete. Die Bankenholding steckt in Zahlungsschwierigkeiten. Der Verwaltungsrat hatte am Montag ein Gesuch um definitive Nachlassstundung von sechs Monaten beim Kantonsgericht Zug eingereicht. Als Grund gibt Valartis einen vorübergehenden Liquiditätsengpass an.

Der Verkauf der österreichischen Privatbank ist laut Mitteilung Teil des am Montag präsentierten Sanierungsplans. Mit der Veräusserung der Bankaktiven verbleiben der Valartis Bank (Austria) ihre Eigenmittel sowie der Verkaufserlös aus der Transaktion.

Hoffen auf Liquidationsdividende 

Nach Vollzug der Transaktion, der für das zweite Quartal 2016 erwartet werde, solle ein bestehendes Darlehen der Valartis Finance Holding durch die Valartis Bank (Austria) zurückgeführt werden. Anschliessend werde die Valartis Bank (Austria) liquidiert.

Die Rückführung des Darlehens werde ausstehende Kreditverbindlichkeiten der Valartis Finance Holding in Höhe von 64 Mio EUR bis Mitte 2016 eliminieren und soll diese in die Lage versetzen, bis Ende 2016 eine Liquidationsdividende auszuschütten. 

Käufer für  Tochtergesellschaft im «Ländle» gesucht 

Ebenso arbeite der Verwaltungsrat der Valartis Finance Holding daran, für die Tochterbank in Liechtenstein eine bestmögliche Lösung für die Aktionäre der Valartis Finance Holding und der Valartis Bank (Liechtenstein) sowie für die Kunden und die Mitarbeitenden der Bank zu finden, hiess es weiter.

Der Verwaltungsrat der Valartis Finance Holding führt laut Mitteilung zurzeit mit mehreren Interessenten Gespräche betreffend den Verkauf der Valartis Bank (Liechtenstein) oder deren Bankgeschäft und Aktiven. Zum heutigen Zeitpunkt lägen aber noch keine abschliessenden Entscheide vor. Der Verwaltungsrat gehe weiterhin davon aus, die Gespräche bis Ende Dezember 2015 zum Abschluss bringen zu können und werde das Ergebnis zu gegebener Zeit kommunizieren, so Valartis. 

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